Hier ist eine Werbe-Idee für den EU-Wahlkampf, sehr schlampig ausgeführt, zeigt aber das Problem:
Presseaussendung der Zukunft, 5. September 2024, 17:40:21, NZZ
An alle MedienvertreterInnen Österreichs!
Die Piratenpartei protestiert aufs energischste gegen den neuesten
Drohnen-Unfug der Bundesregierung. Inzwischen sausen alleine durch
Wien Tausende von automatischen Modellhubschraubern, die mit ihren
Suchscheinwerfern unheimliches, klaustrophobisches Gefühle unter
den Bürgern erzeugen. Wir Piraten finden diese Praktik mehr als
zweifelhaft, auch wenn es um Verbrechenszwecke geht. "Wir Piraten verstehen
uns als Bürgerrechtspartei, als Freizeitspartei. Wir können das nicht
gut finden", so Bundes-Käpt'n Salome Pockerl.
So weit darf es nicht kommen. Helfen Sie den Piraten. Wählen Sie die Piraten.
So unterstützen Sie gleichzeitig die notleidende KPÖ und den fleißigen Wandel.
Danke! Im Namen der Republik!
Darum: Martin Ehrenhauser! EU 2014!
Diese Wahlbündelei stiftet Verwirrung, wenn man auf traditionsreiche Piratenthemen
eingehen will. Martin Ehrenhauser und Überwachler? Der Martin E. hat keine Überwachler-Tradition.
Wenn die PÖPÖ in der eigenen Werbung vorkommen will, und vielleicht die anderen Parteien
auch noch, dann wird es schwierig, dem Wähler zu verklickern, wer wer und wer für
was ist. Am simpelsten wäre, den Martin E. in den Vordergrund zu rücken, und das Buntbündnis
in den Hintergrund. Nur dann ist die Frage: für welche Piratenthemen ist Martin E. bekannt?
Dass sich die Kommunisten und der Martin E. irgendwie einig sind, weil der Martin E. bei den
Opfern auch ein Radikalinski ist, dass leuchtet Hinz und Kunz natürlich dumpf ein. Aber Piraten?
Wird es auch Fimmelistinnen-Werbung geben? Wofür der Martin E. auch nicht gerade ein
Haushaltsname ist? Das sind alles Erschwernisse. Vor allem, wenn man sich leicht übervorteilt
vorkommen kann als Basis in der einen oder anderen Partei, was nicht gerade zum Flausch
beiträgt.
Ich bin schon gespannt, wie die KPÖ diese Probleme lösen will. Den Piraten traue ich nicht
zu, dass sie in Werbefragen graziös den Anfang vormachen.
Ich würde sagen: hier ist in einer einzelnen Werbung nicht genug für alle da. Verwirrung und
Multiparteien stellen den Werbedichter vor besondere Schikanen. Das ist schlecht.