Author Topic: Kömma sich politisch auf was einigen?  (Read 458 times)

marenostrum

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Kömma sich politisch auf was einigen?
« on: 2013, 07, 22; 20:27:27 »
1.) Links oder rechts?
Von 1950-1970 hat sich das Angestellteneinkommen in den USA verdoppelt, genauso wie das GDP. Ab 1970 stagniert das Einkommen.
Von 1970-2010 hat sich das GDP vervierfacht, aber die Einkommen eben nicht. Das hat viele Ursachen, aber ich will eine Menschheit, in der auch Angestellte das vierfache von dem verdienen wie heute -- so als hätte sich ihr Lohn an die Wirschaftsmacht angepasst. Alle Angaben inflationsangepasst.
Dazu muss allerdings Macht umverteilt werden. Eine gesunde Wirtschaft hat nicht allmächtige Konzerne zur Grundlage. Das ist alles, was ich sagen kann.
2.) Urheberrecht
Sowohl die Verwerter als auch die Kopierer treiben ein lustiges Verwirrspiel mit Wörtern, um vom Thema abzulenken. Die Verwerter reden von der Wichtigkeit der Kunst -- so als ob ihr Pop-Dreck, Sport-Übertragungen und ihre **** irgendwie Kunst wären. Die Kopierer reden von der Wichtigkeit von Wissen -- so als ob ihr geklauter Pop-Dreck, die geklauten Sport-Übertragungen und die geklauten **** irgendwie Wissen wären. Mir wäre am liebsten, das Kopieren von Sitcoms, Musik und Hollywood zu erlauben, denn dann würde sich diese Volksverblödung VIELLEICHT aufhören, aber das ist leider nicht so sicher wie die Verwerter behaupten. Ich habe keine Lust für die Rechte von Couchern zu kämpfen, die für den kostenfreien Genuss von "Zombie Kannibalenapokalypse" nicht ins Gefängnis kommen wollen. Simple Journale und simple Bildung kann man ruhig dem Content-Proletariat umhängen, i.e. Lehrer und Eltern schreiben und übersetzen sich ihre Lehrbehelfe selbst und zirkulieren sie am Intarwebs -- erledigt. Supererzähler, Superlehrer, Supererklärer und Superjournalisten sollten auf Mäzene oder Crowdsourcing zurückgreifen, das ist allerdings heikel; Details auf Anfrage.
3.) Gender
Jede Form von Unterdrückung und Benachteiligung ist verwerflich und gehört bestraft. Allerdings sind Ausgrenzung und Verspottung von fetten Frauen, tuntigen Homos, Kongonegern, Emacs-Verwendern, Blondinen, Jesusanbetern, bräunlichen Turbanträgern, oiden Tatterern, Fetzenschädeln, Mongos, Lesberln, Geisteswissenschaftern, Legasthenikern, Austrianern, Juden, Roistuifohra, Esofunzen, Taxler, Hurna, Sadomasogummizwergerl, anpritschelte Transen oder Opelmantafahrern weder Unterdrückung noch Benachteiligung. In der Republik herrscht Gedankenfreiheit; ich brauche nichts und niemanden zu mögen.
4.) Daham statt Islam
Ein aufgeklärter Mensch hat sich in das Frauen- und Männerbild von Individuen nicht einzumischen. Die Entscheidung über die Keuschheit und Nüchternheit seiner Gschroppen haben, soviel ich weiß, die Eltern, aber das ist völlig wurscht, weil Gschroppen eh immer machen was sie wollen. Allerdings muss sich jeder an die Gesetze der Republik halten. Religiöser Fundamentalismus auf bewohnten Ölquellen ist eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts und eine direkte Folge von US-Imperialismus.
5.) EU, Euro
... ist zuwenig, aber fürs erste besser als nix. Der österreichische Way of Life gehört auf den gesamten Planeten ausgedehnt, der Anfang ist gemacht. Solange es konkurrierende Machtblöcke und märchenhaft mächtige Währungsspekulanten gibt, sind Mini-Länder und Mini-Währungen Wahnsinn. Die EU ist mir aber überhaupt nicht demokratisch genug; das EU-Parlament ist Feigenblatt.
6.) Antiamerikanismus
Die Vereinigten Staaten von Amerika und viele ihrer Sitten sind gut, aber ihre Machtinhaber sind es nicht. Zum Glück haben die USA den Zenith ihrer Macht im Jahr 1945 überschritten, allerdings ist die Macht ihrer Oligarchen seither gewachsen. Dagegen wird hellboy im Parlament aber einstweilen auch nix machen können.

Sind wir da ungefähr gleichgeschalten?
« Last Edit: 2013, 07, 22; 21:04:55 by marenostrum »

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lolw00t

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #1 on: 2013, 07, 23; 00:42:05 »
Quote
Die Verwerter reden von der Wichtigkeit der Kunst -- so als ob ihr Pop-Dreck, Sport-Übertragungen und ihre **** irgendwie Kunst wären. Die Kopierer reden von der Wichtigkeit von Wissen -- so als ob ihr geklauter Pop-Dreck, die geklauten Sport-Übertragungen und die geklauten **** irgendwie Wissen wären.
Bitte nicht **** in das gleiche Schubladerl mit all dem anderen Mist zusammenwerfen.

Klar sind **** Kunst:
Die unästhetischen weil die schockieren und die ästhetischen sowiso.
Deswegen sollen die ja auch für jederman frei zugänglich sein.

und bezüglich Wissen: mag schon sein dass die den Jugendlichen ein bischen falsche Vorstellungen von Beziehungen und Intimität vermitteln, aber zumindest nicht annähernd so perverse Vorstellungen wie man von Seifenopern oder Märchenbüchern bekommt.

Es ist auch nicht so dass man jetzt gar nichts aus **** lernen kann.
Zum Beispiel haben **** einen wichtigen Beitrag dazu geleistet dass Filzläuse eine aussterbende Spezies sind.

Gamoder

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #2 on: 2013, 07, 23; 08:15:27 »
Quote from: 'marenostrum'
Dazu muss allerdings Macht umverteilt werden. Eine gesunde Wirtschaft hat nicht allmächtige Konzerne zur Grundlage. Das ist alles, was ich sagen kann.
1) Wie?
2) Bedenke, dass es gut sein kann dass dadurch das BIP eben nicht so stark steigt
3) Ich halte einen zu mächtigen Staat für nicht gut - man sieht ja, was uns das bringt: Massenhaft Überwachung & Co.
Quote from: 'marenostrum'
Mir wäre am liebsten, das Kopieren von Sitcoms, Musik und Hollywood zu erlauben, denn dann würde sich diese Volksverblödung VIELLEICHT aufhören, aber das ist leider nicht so sicher wie die Verwerter behaupten.
So etwas mag ich gar nicht: Man macht irgendetwas, damit irgend ein anderer Effekt eintritt. Insbesondere bei Sitcoms gilt auch: Eine freie Kopierbarkeit hätte mMn kaum Einfluss auf den mit Sitcoms erzielten Gewinn, da die ja meist im Fernsehen gespielt werden.
Quote from: 'marenostrum'
Allerdings sind Ausgrenzung und Verspottung [...]   weder Unterdrückung noch Benachteiligung.
Was ist deine Definition von "Unterdrückung" bzw. "Benachteiligung"?
Quote from: 'marenostrum'
Religiöser Fundamentalismus auf bewohnten Ölquellen ist eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts und eine direkte Folge von US-Imperialismus.
Beleg? Pakistan hat übrigens praktisch kein Öl, ist aber trotzdem ein Zentrum des religiösen Fundamentalismus
Quote from: 'lolw00t'
Klar sind **** Kunst:
Da gilt ähnliches wie bei Musik: Es spricht nichts grundsätzlich dagegen, dass es "Kunst" (im strengeren Sinn) ist, ist aber praktisch nie der Fall; intuitiv würde ich sogar sagen dass **** durchschnittlich signifikant weniger künstlerisch wertvoll sind als Musik oder auch Hollywood-Filme.

lolw00t

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #3 on: 2013, 07, 23; 16:14:46 »
Quote
Da gilt ähnliches wie bei Musik: Es spricht nichts grundsätzlich dagegen, dass es "Kunst" (im strengeren Sinn) ist, ist aber praktisch nie der Fall; intuitiv würde ich sogar sagen dass **** durchschnittlich signifikant weniger künstlerisch wertvoll sind als Musik oder auch Hollywood-Filme.
kommt das daher dass was in **** gemacht wird sehr "natürlich" (daher ≠ "Kunst") ist?
und dass so etliches was sich "Musik" schimpft abartig und ein Verbrechen gegen die Natur ist (daher künstlich)?

attx

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #4 on: 2013, 07, 23; 22:28:16 »
Quote from: 'marenostrum'
Kömma sich politisch auf was einigen? 

Oje.
Müssen wir uns jetzt über so etwas Belangloses wie Politik unterhalten? Ich dachte wir sind die Party-Piraten?
Wozu haben wir denn einen Politiker in unserer illustren Runde, den hellboy? Der soll sich drum kümmern.

Ein (genialer) Dichter und Textdesigner und ein (genialer) Anwalt werden kaum etwas Brauchbares gebären. Ich versuch's trotzdem.

Die Themen, die du apostrophiert hast sind ja schon ziemlich detailverliebt und verleiten dazu, die Kloakendiskussionen der Altpiraten (oder sonstigen Alt-Parteien) zu importieren.

Die Frage "links oder rechts" etwa ist so, als ob ich einen Goldfisch im Gurkenglas darüber diskutieren lasse, ob er gerne nach links oder nach rechts schwimmen möchte. Wie immer er abstimmt (unser Goldfisch), sein Leben bleibt beschissen, wenn auch grundversorgt. (Wegen der Grenzen des Gurkenglases.)
Wenn wir solche Banalitäten formulieren können wir uns ja gleich beim Vilithril und seinen Parteiprogramm-Literaten anmelden. (Dort geh ich nicht hin- eher lasse ich mir die Finger brechen.)

Du kennst doch das alte Lied vom König an den Bischof (über die Untertanen): "Halt Du sie blöd, ich halt sie arm."
In der heutigen Zeit kann man die Beteiligten dieser Posse nahtlos gegen Regierungen (König) und Medien (Bischof) substituieren.


Vielleicht können wir uns eine Ebene darüber 'politisch einigen'?
Wie wär's damit: (Ist nicht von mir, sondern vom guten, alten Hoppe.)

1. die Regierung als illegitim betrachten;
2. keinen Umgang mit Beamten und dergleichen pflegen;
3. Gesetze, die erlassen werden, nicht beachten;
4. wenn möglich, keine Steuern bezahlen
5. Vermögen und Eigentum vor fremdem Zugriff schützen;
6. stets eine radikale Meinung vertreten und leben.


Zu meiner kindlichen Assoziation über Piratengeschichten würde jeder einzelne Punkt passen.
« Last Edit: 2013, 07, 23; 22:37:47 by attx »

Gamoder

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #5 on: 2013, 07, 23; 23:16:10 »
Quote from: 'attx'
Wie wär's damit:[...]
Hmm - so wie ich das sehe wird das stark von Monarchisten benutzt.
Deshalb meine Gegenfragen:
* Welche Regierung/Gesellschaftsform ist legitim?
* Was unterscheidet privates, quasi-notwendiges Verwaltungspersonal (z.B. das der Infrastruktur) von Beamten, so dass ein anderer Umgang gerechtfertigt ist?
* Welche Regeln sollen gelten?
* Wer übernimmt allgemeine "Vertretungskosten", also auch z.B. jene, die bei einem Zusammenschluss zur Interessensvertretung entstehen?
Insbesondere auch: Wie wird das Leben des "Fürsten" (wenn man von den Monarchisten ausgeht) finanziert?

(ok, leider alles recht schwach, aber mir fällt ad hoc nichts besseres ein. Alternativ kann man natürlich auch diskutieren, wie man das ganze umsetzen sollte - in der Praxis kommt man nämlich ziemlich schnell ins Gefängnis)
Quote from: 'lolw00t'
kommt das daher dass was in **** gemacht wird sehr "natürlich" (daher ≠ "Kunst") ist?
und dass so etliches was sich "Musik" schimpft abartig und ein Verbrechen gegen die Natur ist (daher künstlich)?
Hmm, über das Internet kann man schwierig erkennen, ob etwas ernst gemeint ist, ich gehe daher einmal davon aus, dass dem so ist.

Also zunächst einmal ist "Porno" zunächst einfach der Name eines Filmgenres, dessen Filme den Zweck der sexuellen Erregung haben, ähnlich wie Komödien den Zweck der Aufheiterung haben. Vorher hast du noch "anderen Mist" geschrieben, das schließt Hollywood-Filme ein. Alle Filme sind insofern künstlich, als das irgendwelche Mittel benötigt werden, um sie (auf)zuzeichnen.

In meiner Definition kommt in keiner Weise die "Natürlichkeit" vor, es gibt also konzeptuell einmal keinen Grund, **** als "natürlicher" als Musik oder andere Filme anzusehen. Tatsächlich kann z.B. Musik genauso einfach/natürlich durch Singen und Klatschen erzeugt werden wie Pornographie. Auch bei Filmen liegt die Trennlinie zwischen "filmt natürlich vorkommendes" und "filmt künstlich gebildetes" eher zwischen nicht-kommerziell und kommerziell als zwischen den einzelnen Filmgenres, beispielsweise halten klassische Urlaubsvideos typischerweise wirkliche Situationen fest; in kommerzieller Pornographie ist dagegen die Situation typischerweise künstlich vorbereitet.

Aber selbst eine starke Abschwächung von "natürlich", nämlich im Sinne von "stellt prinzipiell mögliches dar" ist keine Eigenschaft, die eine Unterscheidung zwischen den Filmgenres ermöglicht, denn einerseits gibt es natürlich Komödien, die in ähnlicher Form auch in der Realität denkbar (die stärkere Forderung "typisch vorkommend" wird weder von **** noch von Komödien erfüllt) sind andererseits sind viele z.B. Tentakel-Hentais kaum realitätsnäher als Star Wars.

Quote from: 'lolw00t'
und dass so etliches was sich "Musik" schimpft abartig und ein Verbrechen gegen die Natur ist (daher künstlich)?
Was "abartig" ist und was nicht ist stark subjektiv, kann also wieder nicht als Unterscheidungsmerkmal dienen.
Aber - was ist denn für dich so ein Beispiel von "abartiger" Musik? Dubstep? Hip-Hop? Alles, was Synthesiser nutzt? Alles, was Instrumente nutzt?

Abgesehen davon: einmal ist für dich Kunst etwas positives, dann etwas negatives, da soll man sich auch mal auskennen ...
(btw: wer bist du eigentlich? (also im "normalen" Forum))

lolw00t

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #6 on: 2013, 07, 24; 00:10:32 »
Quote
Aber - was ist denn für dich so ein Beispiel von "abartiger" Musik?
Schlager/volkstümliche Musik
Boygroups
Justin Biber
Rave
Trance
Eurodance
...

um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen, aber das reicht jetzt fast schon um meine Identität festzustellen.

hellboy

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Re: Kömma sich politisch auf was einigen?
« Reply #7 on: 2013, 07, 26; 13:33:24 »
Sind wir da ungefähr gleichgeschalten?
von meiner seite ja, kann ich unterschreiben.

Vielleicht können wir uns eine Ebene darüber 'politisch einigen'?
Wie wär's damit: (Ist nicht von mir, sondern vom guten, alten Hoppe.)

1. die Regierung als illegitim betrachten;
2. keinen Umgang mit Beamten und dergleichen pflegen;
3. Gesetze, die erlassen werden, nicht beachten;
4. wenn möglich, keine Steuern bezahlen
5. Vermögen und Eigentum vor fremdem Zugriff schützen;
6. stets eine radikale Meinung vertreten und leben.


Zu meiner kindlichen Assoziation über Piratengeschichten würde jeder einzelne Punkt passen.

ja, auch das passt. gute politik kann nur machen, wer mit den aktuellen zuständen unzufrieden ist, und im aktuellen system nicht mitspielen will. nur so ist man wirklich motiviert, etwas zum besseren zu verändern. wer einen gefestigten und gesunden charakter hat, braucht weder system noch verwaltung, und schon garkeine gerichtsbarkeit. die frage ist dann nurnoch, wie man die charakterlosen unter kontrolle bringt, bzw sich nicht von ihnen einschränken lässt.

ahoy
hellboy
Darwin was wrong.                   i'd rather be morally right
Man is still an ape.                   than politically correct!