Marcus Hohenecker gab dem preisgekrönten
Online-Magazin http://neuwal.com ein Interview,
und zwar hier:
http://neuwal.com/index.php/2015/01/08/marcus-hohenecker-pirat-in-wien-koennen-wir-schon-mit-zwei-komma-irgendetwas-in-die-bezirksvertretung-einziehen-jg15/
Dieses Interview hat einige Mängel, die ich hier
darlegen möchte. Meiner geschätzten Wahrnehmung
nach hat Piraterie mit Redlichkeit, Scharfblick und Bewusstsein
für die Situation zu tun, was der Chef-Pirat von Österreich
im Interview ganz klar verfehlt. ÜBER BUNDESVORSTÄNDER HOHENECKER
Marcus Hohenecker ist jener Multifunktionär, der sich
2013 mit viel Tamtam
in den vielbeachteten Wahlen für die Hochschülerschaft
hat wählen lassen. Bundesvorständer Hohenecker hat dieses
Amt als Studentenvertreter der Piratenpartei immer noch inne.
Seine Wahl war allerdings das letzte Mal,
dass seine Wähler etwas von ihm gehört haben, denn
danach wurde Hohenecker nicht mehr zu Interviews
eingeladen und zeigte auch sonst keine Aktivität für
die "Unipiraten".
Die Website der Unipiraten ist seit über einem Jahr im
Schönheitsschlaf:
http://unipiraten.at Am liebsten gibt Hohenecker Interviews oder versucht
sonstwie in die Massenmedien zu kommen, z.B. in einem
extrem peinlichen Oben-Ohne-Protest.
Kurz gesagt: Seine Außenvertretung
erschöpft
sich in Selbstvertretung, aber das war bei bisher allen
Bundesvorständern so.
DIE ÖFFENTLICHEN LÜGEN DES MARCUS HOHENECKER
Lüge 1: "Jedoch haben wir viele Mitglieder, die mit
Herzblut dabei sind"
Die Piratenpartei hat nur drei Dutzend Mitglieder,
die überhaupt irgendwie sichtbar sind, und für die
meisten heißt "sichtbar", dass sie Brainstorming-Protokolle
ins Wiki stopfen oder im Forum schreiben. In
Niederösterreich gibt es nicht einmal mehr Kandidaten
für regionale Wahlen, von Teilnehmern für den
Wahlkampf gar nicht zu reden. Was diese vielen
aktiven Mitglieder machen, sieht man im Wiki:
https://wiki.piratenpartei.at/wiki/Spezial:Neue_SeitenDie Protokolle der Sitzungen sind völlig lächerliche
Textwüsten nach dem Format "dann hat der Schnucki
gesagt, es sei eine gute Idee, woraufhin der Mucki gesagt
hat, dass der Lucki die Idee schon früher einmal gehabt
hat". So vergeht auch die Zeit.
Diese Protokolle sind neben Forum die einzige Aktivität
und die einzigen Veröffentlichungen der Piratenpartei.
Die Websites der einzelnen Landesorganisationen
werden höchstens einmal im Quartal um einen neuen
Artikel erweitert, die
österreichische Homepage berichtet vorwiegend von
ihrem Idol, dem EU-Starlet Julia Reda. Inzwischen gibt es
nicht einmal mehr in der Millionenmetropole Wien
Stammtische -- weil keiner hingeht, auch die vielen
Mitglieder mit Herzblut nicht, von denen Hohenecker
redet.
Zur Zahl der "aktiven" Mitglieder:
http://partypiratesat.createaforum.com/schleichungen/schleichungen-zwischenstand/msg3082/#msg3082Inzwischen könnte die Piratenpartei Österreichs nicht
einmal aktiv werden, wenn sie es
wollten. Es gibt in der
Partei keine Redner, Organisatoren oder Autoren mehr,
die jemanden erreichen. Hohenecker wurde erst
Chef der Piraten Österreichs, als nur mehr völlig hirnlose
und wertlose Rindviecher in der Partei übrig waren.
2.) "Unsere Mitgliederzahlen sind transparent ersichtlich
und wochenaktuell auf unserer Homepage. Ich glaube,
wir haben 351"
Nein, die Mitgliederzahl ist ganz sicher nicht 351. Das war
sie angeblich voriges Jahr, aber jetzt wurden neue Mitgliedsbeiträge
fällig, und da diese Partei seit mehr als einem Jahr keine
eigene Aktivität mehr zeigt, werden die meisten Karteileichen
wohl mit 1. Jänner ausgetreten sein. Auf der letzten BGV waren ca. drei
Dutzend Leute.
Ebenfalls eine Lüge: dass die Mitgliederzahl auf der Homepage
ersichtlich sei. Die Mitgliederzahl WAR auf der Homepage
ersichtlich, aber die Updates wurden mit 1. Jänner
abgedreht -- eben genau an dem Tag, an dem die meisten
Mitgliedschaften aus Mangel an neuer Einzahlung ausliefen.
Sie wurden absichtlich abgedreht, damit Hohenecker in
Interviews lügen kann.
DIE WAHNVORSTELLUNG DES MARCUS HOHENECKER
Hohenecker vertritt die Piraten Österreichs hervorragend, weil
er sich die kollektiven Wahnvorstellungen der Partei perfekt zu
eigen gemacht hat und diese Linie naturgetreu abbildet. Im
Interview: Die Medien sind schuld daran, dass die Piraten
keiner bemerkt.
Diese Halluzination besteht aus mehreren Unter-Halluzinationen.
Zum einen bekommt die Piratenpartei in jedem Wahlkampf -
im Gegensatz zu allen anderen Parteien - ihre Sendeminuten
und Spaltenzentimeter
geschenkt. Die Piraten haben meines
Wissens noch nie ein Inserat gekauft. Die Piraten erhielten z.B.
zur Nationalratswahl 2013 deutlich mehr Zeit im staatlichen
Rundfunk als die Kommunisten, die bessere und schönere
Redner haben, und tatsächlich etwas zu erzählen.
Über die Piraten zu berichten ist schwierig, weil es seit Jahren
kaum etwas anderes zu berichten gibt, als wofür die Piraten stehen
und was sie sich wünschen. Es gibt nichts zu berichten, was die
Piraten TUN, denn sie tun nichts. Sie veröffentlichen auch nichts,
was man als Journalist oder politischer Denker irgendwie
kritisieren könnte.
Zum anderen ist es jeder politischen Organisation unwürdig,
über Mangel an Exposure zu winseln. Es ist vor allem für eine
Piratenorganisation lächerlich -- etwa so, wie wenn ein Fußballspieler
interviewt wird, warum er im Match kein einziges Mal am Ball
war, und antwortet: "mir hat keiner einen zugepasst".
Bei der Piratenpartei im allgemeinen und Hohenecker im
besonderen könnte man hinzufügen: "Meine Sänftenträger
sind nicht schnell genug gelaufen".
Kurz gesagt: die Piraten fühlen sich durch die Massenmedien
nicht "abgeholt".
Erde an Piraten: Die Systemmedien sind
nicht die Freunde der Piraten oder ihrer politischen Ziele. Die
Förderung der Piratenpartei ist nicht Aufgabe der Massenmedien.
Es ist Aufgabe der Piratenpartei, Aufmerksamkeit zu ERZWINGEN.
Weiters gibt es, abseits der Massenmedien mit ihren Busenfotos
und Preisausschreiben, noch das sogenannte "Internet", das
man ebenfalls in den Dienst der politischen Aufklärung und
Mobilisierung stellen kann.
ÜBER NEUWAL.COM
Glück im Unglück: das Gewinsel des Außenvertreter Hohenecker
über zu wenig Liebkosungen von den österreichischen Massenmedien
kann dem Ansehen der Partei kaum schaden, weil dieses Interview
keiner liest.
Neuwal.com ist eine österreichische politische Online-Zeitung,
die vorgeblich der "politischen Bildung" dient, aber wie ernst
diese Leute diesen Vorsatz nehmen, sieht man ja. Zum Glück
interessiert diese Zeitung keinen außer die Jury vom
österreichischen Journalisten-Club. Hier das Alexa-Ranking:
http://www.alexa.com/siteinfo/neuwal.com Nummer 5,548 in Österreich.
Zum Vergleich: die vollkommen unsichtbare und
vollkommen untätige Piratenpartei Österreichs ohne
was zu lesen erreicht mit "
http://piratenpartei.at"
immerhin Platz 8,972 am österreichischen Internet.
http://www.alexa.com/siteinfo/piratenpartei.at