weil es wohl wieder eine woche dauern wird, bis die das im bundesforum freischalten:
die antwort auf das hier:
https://forum.piratenpartei.at/thread-8306.htmlgutes video von cymaphore, und für deutschland sicher zutreffend, ABER:
die ist mehr, aber das ist der anfang. und das ist genau das was ihr den leuten versprochen habt, weshalb ihr so stark gewachsen seit und weshalb ihr bei über 10% wart.
Es war ein Teil. Aber es war viel mehr. Was uns 2011 den Hype beschert hat, war vor allem dem geschuldet, dass wir uns eben über unsere klassischen Themen hinaus weiterentwickelt haben. Denk an unsere Berlin-Kampagne. Alleine wenn ich an meine Gespräche mit Bürgern damals im Straßenwahlkampf zurückdenke. Genauso wie in NRW. Wie im Saarland. Wie in Schleswig-Holstein. Wir sind nicht für digitale Demokratie gewählt worden, sondern für einen neuen politischen Stil.
Und darum haben wir in Deutschland verloren. Weil wir statt dem konstruktiven Online-Diskurs durch Streit aufgefallen sind. Weil es schwer ist, sich in breite politische Themen einzuarbeiten, und nicht darauf reduziert zu werden, die „Internet-Partei“ zu sein.
Ich denke, Du siehst das zu einfach.
Wir sind dort erfolgreich, wo wir glaubhaft eine neue Art der Politik leben. Wir sind da erfolglos, wo wir in Streit und persönliche Anfeindungen versinken. Wir sind da erfolgreich, wo wir uns mit den Problemen der Gesellschaft befassen. Mit den Dingen, die die Leute betreffen.
Und ich trage als Vorstand nur Inhalte nach außen, die mir vorher die Basis beschlossen hat. Oder ist es etwa verkehrt dass Gemeinschaft demokratisch bestimmt, wer sie nach außen repräsentiert?
Es hilft uns nix, wenn wir jetzt hier so vor uns hin debattieren. Jetzt ist Wahlkampf.
daß jetzt wahlkapf ist, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die österreichsischen piraten eben ganau für das was du hier aufzählst NICHT stehen. da hat sich eine seilschaft von politkarrieristen eingenistet, die keine themen glaubhaft vertritt. das habe ich dir, als du zuletzt in wien warst, schon erklärt: sie beschweren sich, daß die basis für sie keinen wahlkampf machen will, weil sie die schrift an der wand nicht sehen wollen, weil es ihnen egal ist. sie fordern ständig, wir müssten unser programm dem anpassen, was die menschen hören wollen, damit sie möglichst schnell an die politischen futtertröge kommen. genau das gegenteil von dem von dir geforderten vertreten auch unpopulärer, aber um so richtigerer und wichtigerer positionen. das wird nicht einfach aufhören, dafür müssen wir kämpfen.
die meisten kandidaten und vorstände tragen vor allem ihre eigenen vorstellungen nach außen. sie fordern öffentlich eine veggieweek, also eine woche fleischverbot im monat, ein schwachsinn den wir nie beschlossen haben, ohne ausdrücklich dazuzusagen, daß das ihre persönliche verdrehte meinung ist. sie lassen sich als internationale delegierte wählen, und stimmen dann als soche irgendwas ab, was ihnen gerade einfällt, und sagen dann sogar, daß ihnen die beschlüsse der basis völlig egal sind. einer von ihnen hat gerade einen vorschglag für das ppeu-logo als den der partei an die ppeu verschickt, und sogar auf ein plakat drucken lassen, mit seinem eigenen bild drauf und einem absolut erbärmlichen englisch, und interessiert sich einen dreck für die meinung der piraten dazu. er meint "wer das geld und die zeit hat, das umzusetzen, macht die regeln". und da ist er nicht der einzige. und eine von ihnen hat sogar als hauptforderung, die piraten müssten sich endlich dem system anpassen, damit sie gewählt wird. und sie veranstaltet schwanzab-treffen (im ernst!), weil sie dem zeitgeistigen mainstream genauso anhängt wie viele, viel zu viele, die sich da in den organen der piraten zusammengepackelt haben.
die wahlkampfleitung wurde einfach vom vorstand eingsetzt. sie hat völlige handlungsfreiheit, produziert flyers mit köpfen statt themen, sie verbrät einfach die mitgliedsbeiträge, ohne transparenz oder mitbestimmung, und ist praktisch eine diktatorisch agierende junta, unkontrollierbar und dabei total unfähig. sie bellen befehle in die runde, die immer kleiner wird, und beschweren sich dann, daß bei den infoständen immer die gleichen wenigen leute stehen. sie wollen einfach nicht akzeptieren, daß man piraten, die alles freiwillig machen, keine befehle geben kann. ihre lösung: sie wollen bei der wahl zumindest ein prozent erreichen, damit sie geld kriegen, mit dem sie dann leute bezahlen können, die dann tun müssen was sie wollen. das sind keine piraten. mit denen stellt sich niemand der bei trost ist auf die straße, und für die macht schon garniemand, dem die ziele der piraten am herzen liegen, wahlwerbung.
ja, es gibt bei den piraten streit, und zwar aus gutem grund. es kann nicht sein, daß wir jetzt wegen der wahl alles wofür wir jahrelang gekämpft haben einfach aufgeben, und kadavergehorsam leben, um zu wahlerfolgen zu kommen. genau das verlangt aber der führungsklüngel. sie machen nix anderes als die verbliebenen kritiker persönlich anzufeinden und zu zensurieren, und in typisher haltet-den-dieb-manier diffamieren sie jegliche kritik an sich selber als persönliche anfeindungen. wir sind deswegen erfolglos, weil niemals ein streit wirklich gelöst wird, sondern immer irgend ein sautrottel auftaucht, und nach "flausch" verlangt. aber flausch ist nix anderes als vertuschung. damit löst sich kein problem und keine meinungsverschiedenheit. es werden nur konflikte unter den teppich gekehrt, und die aushandlung von kompromissen verhindert. wir können uns nicht mit den problemen der gesellschaft auseinandersetzen, wenn wir es nichtmal schaffen, unsere eigenen probleme zu lösen. wenn wir komplett konträre ziele verfolgen, und es mehrere gruppen in der partei gibt, die in völlig entgegengesetzte richtungen arbeiten. und schon garnicht, wenn es ständig abspaltungen gibt, die basisdemokratische beschlüsse nicht mittragen wollen, aber trotzdem die marke piraten für ihre persönlichen karrieren missbrauchen wollen. wenn wir uns von denen nicht klar abgrenzen, sondern sie mitschleppen, weil sie sich halt auch piraten nennen, ohne auf die klaren inhaltlichen unvereinbarkeiten einzugehen, sind wir zurecht zum scheitern verurteilt. dann glauben die menschen irgendwann, daß die piraten einen beliebigen populismus vertreten, weil ihnen niemand mehr was anderes sagt, und weil das dann einfach so ist.
ja, ihr trefft euch in deutschland zu parteitagen, wo über die vertreter der piraten abgestimmt wird. bei den österreichsischen piraten werden generalversammlungen abgehalten, wo sich der klüngel gegenseitig zu seinen fails gratuliert. wo jede menge bull**** gelabert wird, aber wahlen sollen keine mehr stattfinden. weil die neobonzen im vorstand gerade so fett in ihren eigenen saft köchheln, und sich auf ihre wertlosen titel was einbilden, aber nicht gewillt sind, sich dem diskurs mit der basis oder einer demokratischen legitimation zu stellen. deswegen geht dort auch kaum noch wer hin. das ist nicht das, wofür wir all die jahre gearbeitet haben, und wir werden es auch nicht einfach hinnehmen, weil jetzt wahlkampf ist. selbst wenn die seilschaft an der parteispitze (alleine daß es sowas gibt, spricht in einer angeblich basisdemokratischen partei schon bände) das alles weiterhin ignoriert, wir werden es lieber darauf anlegen, daß diese partei komplett zerbricht, und wir wieder von vorne anfangen müssen, als diesem gesindel einfach dabei zuzusehen, wie sie aus den piraten eine politische lachnummer machen.
das motto der basispiraten zu dieser wahl ist nicht umsonst:
"piraten: diesmal nicht!"auch für die europawahlen sieht es leider genauso schlecht aus. ich wünschte, ich könnte dir was positives aus der alten heimat berichten, aber das spielt es leider nicht. egal ob gerade wahlen sind. genaugenommen gerade deshalb. der wählerschaft die piraten zu empfehlen, wäre unverantwortlich, so wie sich das hier bei uns gerade darstellt.
ahoy
hellboy
AnonUnRama
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