Author Topic: Wienwahl: planlos durch die Politik  (Read 470 times)

hellboy

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Wienwahl: planlos durch die Politik
« on: 2014, 08, 17; 00:28:44 »
Ich eröffne das mal mit dieser nicht ganz präzisen, aber erfrischend gut gemachten Zusammenfassung der lokalpolitischen Posse.

Quote from: Harald Luiki
Piraten segeln ohne Hammer und Sichel

Ein Projekt „Wien anders“ wird es – zumindest mit den Piraten – nicht geben. Die wackeren Seeleute haben in einer Liquid-Abstimmung beschlossen, bei den Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen 2015 alleine, also nicht wie bei den Europawahlen in einem Bündnis mit der KPÖ anzutreten. Eine, aus Sicht der Piraten, nachvollziehbare, kluge und richtige Entscheidung. Warum? Bei den Europawahlen im Mai 2014 ist man mit der KPÖ und der Liste Der Wandel ein Bündnis eingegangen, um – mit einem erfahrenen Mann, den bisher fraktionslosen EU-Parlamentarier Martin Ehrenhauser an der Spitze – den Einzug in die europäische Volksvertretung zu schaffen. Letztlich ein misslungenes Unternehmen: 60.451 Wähler gaben dem Bündnis ihre Stimme – um 27.040 weniger als bei den letzten vergleichbaren Bundeswahlen, den Nationalratswahlen 2013, bei denen KPÖ, Piraten und der Wandel 87.491 Stimmen für sich verbuchen konnten. Die Entscheidung der Wiener Piraten, diesmal ohne Kommunisten ihr Glück zu versuchen, ist daher eine folgerichtige Entscheidung, mit der die KPÖ offenbar nicht gerechnet hat und ihre für die Wien-Wahl geplante Strategie vollkommen zunichte macht. Die Gründe, warum es, geht es nach den Piraten, diesmal keine Anders-Plattform geben wird, sind mannigfache. Zum einen das ernüchternde Ergebnis der Europawahlen, das die KPÖ, vollkommen realitätsfremd, mit nicht so übel klingenden Prozentzahlen, bis heute schönzureden versucht, die aber aufgrund der bei Europawahlen traditionell weniger und bei Wiener Gemeinderatswahlen traditionell höheren Wahlbeteiligung keine wie immer gearteten Schlüsse zulassen. Zum anderen die Tatsache, dass die Kooperation der Piraten mit den Kommunisten offenbar zu gewaltigen innerparteilichen Turbulenzen geführt hat. Die Wiener Piratenpartei in ihrem Liquid-Antrag: „Der Antritt der Piraten bei der EU-Wahl gemeinsam mit KPÖ, Wandel und Unabhängigen als Europa Anders hat zu deutlichen Abgrenzungen bis hin zum Parteiaustritt von einigen bis vielen Piraten geführt. Um dieser Erosion entgegenzutreten und die Identität zu stärken, werden bei der kommenden Wahl keine Wahlallianzen eingegangen“. Übersetzt: Es gab offenbar nicht wenige Piraten, die die Zusammenarbeit mit der KPÖ bei den EU-Wahlen kritisierten und ablehnten und daher aus der Bewegung austraten oder das Wahlbündnis nicht wählten oder erst gar nicht zur Wahl gingen. Das Wahlergebnis scheint diese Vermutung zu bestätigen. Die Piraten haben dies offenbar erkannt und ihre Schlüsse und Konsequenzen gezogen. Auch bei den Kommunisten gab es Kritik am Bündnis Europa Anders und ebenso Parteiaustritte. Weniger wegen der Zusammenarbeit mit den Piraten als vielmehr der Positionierung des nach Eigendefinition „linken“ Martin Ehrenhauser als Spitzenkandidaten. Auch hier: Viele, die sonst KPÖ gewählt hätten, blieben diesmal der Wahl fern oder wählten ungültig. Im Gegensatz zur Piratenbewegung war parteiinterne Kritik in der KPÖ aber schlichtweg unerwünscht. Mitglieder wurden mehr oder weniger vom Bundesvorstand vor vollendete Tatsachen gestellt: Der Bundesvorstand spricht sich für Europa Anders und Ehrenhauser aus – und Punkt! Vielleicht noch ein wenig Diskussion in den Basisorganisationen – damit der – bei den Kommunisten immer so betonten Basisdemokratie Genüge getan wird – das war’s! Eine vielleicht österreichweite Mitgliederbefragung ? Fehlanzeige! Im Gegensatz zur Piratenbewegung weigern sich die Kommunisten bis heute standhaft zuzugestehen, dass die Europawahlen ein einziges Fiasko waren: Wie bereits erwähnt ein Minus von 27.040 Stimmen gegenüber den Nationalratswahlen 2013 – und dies trotz eines in Amt und Würden befindlichen Europaparlamentariers als Spitzenkandidaten. Selbst die vollkommen unbedeutende europaskeptische Liste EU-Stopp überflügelte das Wahlbündnis Europa Anders um 17.446 Wählerstimmen. Im Gegensatz zur Piratenbewegung erkennt die KPÖ bis heute nicht nicht die Notwendigkeit inhaltlicher Konsequenzen aus der Wahlniederlage im Mai 2014. Von – ebenso notwendigen – personellen ganz zu schweigen. Vor diesem Hintergrund ist also der Beschluss der Piraten, die Wien-Wahl ohne kommunistischer Beteiligung zu schlagen, konsequenterweise richtig. Ebenso wie die Entscheidung, dies bereits jetzt bekanntzugeben. Das – zeitweise - mühsame Segeln in der österreichischen Innenpolitik benötigt keine Piratenfahne mit Hammer und Sichel. Und für die KPÖ ist es – hoffentlich - der notwendige Kanonenschuss vor den Bug. Im Sinne der Erkenntnis, dass die Partei schon längst mehr keinen Alleinanspruch auf “linke” Politik in diesem Land geltend machen kann!

Ars Politica

Was der Autor völlig falsch einschätzt ist die Lage bei der pöpö. Da sitzen immernoch die Dodln, die die eu-Wahl mit ihrer Penetranz und Inkompetenz genauso versemmelt haben wie schon vorher die Nationalratswahl, und blockieren sämtliche posten. Der einzige Grund, warum die keine Kooperation mehr wollen ist der, daß sie selber dummdreist grinsend mit ihren ponems die Medienlandschaft verschandeln wollen. Sie haben gemerkt, daß das nix wird, wenn es einen auf Personenkult getrimmten Wahlkampf mit gemeinsamem Spitzenkandidaten gibt. Daß niemand so blöd sein wird, für die paar abgedrehten pseudoporaten im Wahlkampf zu laufen, wollen sie sich genausowenig eingestehen, wie ihre Verantwortung für die vollständige Auflösung der Basis. Da faseln sie lieber was von "gesundschrumpfen", und rufen imaginäre Anhänger immerwieder zu strategischen Treffen, zu denen dann zur allgemeinen Überraschung und tödlichen Beleidigung niemand kommt.

Das Eingeständnis des eigenen Scheiterns ist etwas, was den Funktionären beider Parteien ganz offensichtlich völlig fremd ist. Da haben sie sich anscheinend gechannelt, was brauchen die noch ein Bündnis?

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2014, 08, 17; 00:34:06 by hellboy »
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GOLEMXIV

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Re: Wienwahl: planlos durch die Politik
« Reply #1 on: 2014, 08, 17; 08:38:10 »
Der Autor von dem Artikel weiß genau nix über die Miniprozentpolitik. Er bezieht seine Informationen offenbar von Puls4 und Radio Orange. Die Idee einer Miniprozent-Website ist nicht schlecht, aber so ist es falsch. Kann ich gleich "Standard" oder "Wiener Zeitung" lesen.




attx

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Re: Wienwahl: planlos durch die Politik
« Reply #2 on: 2014, 08, 18; 22:22:04 »
Der Autor von dem Artikel weiß genau nix über die Miniprozentpolitik.


Du warst ja schon immer ein patenter Diagnostiker. So auch diesmal.

Der Autor ist ein Koffer. Wenn einer schon einen Artikel mit „die wackeren Seeleute…“ einleitet,
dröhnen die Alarmglocken (und der Gully-Knopf).
Die Pöp’ler sind weder „wacker“ noch „Seeleute“.
Das Bemühen dieser infantilen Metapher könnte allerdings den Posten eines Vorständers zum Ergebnis haben.
Gut vorstellbar, dass den Primaten so ein Dünnschiss gegenwärtig wie gereifter Cognac runtergeht
und der Koffer in den BV-Himmel gebetet wird.



hellboy

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Re: Wienwahl: planlos durch die Politik
« Reply #3 on: 2014, 08, 18; 22:48:27 »
Der Autor ist ja ein kpöler. Der kennt halt nur die paar pöpöler, die bei dem linksbündnis mitgemacht haben, und die waren ja linke, auch wenn sie deshalb keine piraten waren. Der kann garnicht wissen, was bei denen wirklich abgeht, und er schildert das aus der Perspektive des Außenstehenden, der ausschließlich die Blödheiten über die piraten, die linksfaschisten wie der Haiden und der Clay verzapft haben kennt.

Das ist aber garnicht das, was mich an dem Artikel interessiert. Viel interessanter finde ich, daß es bei den kplern genauso zugeht wie bei der pöpö. Auch dort haben die aktuellen Amtsinhaber mit dem Bündnis und ihrer despotischen Attitüde die Mitgliederzahlen in den Keller getrieben, aber versuchen sich und außenstehenden immernoch einzureden, sie wären doch eh super erfolgreich, und die Flucht der Anhänger der eigentlichen Agenda der jeweiligen Bewegung sei ein "gesundschrumpfen".

Der Autor ist meines Wissens kein professioneller Schreiberling, er schildert nur aus seiner Sicht die Zustände in zwei politischen Bewegungen, die ähnliche Probleme haben, ohne daß ihm das bei der Bewegung, die er nur von außen kennt klar wäre.

ahoy
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attx

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Re: Wienwahl: planlos durch die Politik
« Reply #4 on: 2014, 08, 18; 23:17:30 »
Dein Intro hab ich ja verstanden, helly.
Du hast ja eh einen großen disclaimer über diesen Kommunisten gespannt.

Die "berechtigte Kritik" hab ich auch kapiert.

Die Frage ist doch, warum wir uns überhaupt mit Kommunisten herumschlagen müssen.
Ich (persönlich) will keinen staatlichen Kollektivismus. Ich will individuelle Freiheit (und Verantwortung).
Ich brauche keinen Faymann, oder eine Bures oder eine große (und tote) Prammer, die für mich denken.
Ich scheiße auf solche Partei-Kadaver!

Deshalb will ich auch keine Kommunisten, keinen fäßless, keinen vilitril und keine sonstigen Bevormunder. Ich will nicht, dass diese Zombies in mein Leben eingreifen. Ich will nicht, dass sie mir mein Einkommen wegnehmen, um es irgendwelchen Asylnegern zuzustecken. Es geht sie nichts an. Weg mit dem Dreck.
Ich dachte immer, dass Piraten in diese Richtung (individuelle Freiheit) marschieren.
Wenn ich falsch liege, dann sagt es.
Sagt es aber deutlich. Ohne dieses grün-verschwulte "naja".

Du hast es eh schon angedeutet: Meine Gedanken sind "voll Nazi". Warum eigentlich? Weil ich gerne für mich und meine Familie arbeiten würde?
Und nicht für irgendwelche Neger, die ich nicht einmal kenne? Ganz böse!




hellboy

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Re: Wienwahl: planlos durch die Politik
« Reply #5 on: 2014, 08, 18; 23:46:22 »
Es gab ja leider schon ein paar Kreaturen, die überdeutlich verlautbart haben, daß die piraten stramm nach Links marschieren sollten. Alle im Gleichschritt. Alleine das hat diese Leute schon als antipiraten abgestempelt. Ein Paar von den Patienten hast du ja selber aufgezählt.

DIE sind der Grund, weshalb wir echte Piraten das immernoch klarstellen müssen, und der unterbelichtete Politparvenü Christopher Clay ist ja immernoch da, und schreibt seine geisteskranken Gedanken im b-Forum nieder. Diese Leute sind unzurechnungsfähig, und ich bezweifle ganz entschieden, daß es sicher ist solche Irren frei herumlaufen zu lassen.

Wer nicht begreift, daß das Zeitalter der Bevormundung und Unterdrückung vorbei ist, muß früher oder später über die Klinge eines Piraten springen.

ahoy
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