Wenn Wundermittel im Internet angepriesen werden
Kritische Plattformen geraten ins Visier von Verschwörungstheoretikern
Nicht nur rechtsextreme Gruppen, Jihadisten, Mormonen und Scientologen nutzen das Internet, um sich besser zu vernetzen und Gruppen zu formieren. Durch das Web 2.0 werden schnell und einfach auch Inhalte verbreitet, die pseudowissenschaftlichen Charakter haben und in die Kategorie "Humbug und Scharlatanerie" fallen. Ob nun Homöopathen, Verschwörungstheoretiker oder Impfgegner: Sie sind nicht nur gut vernetzt, sondern auch kommerziell aktiv, immerhin können Kunden einfach per Mausklick alle möglichen Produkte online erwerben.
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Kritische Online-Einträge
Skeptisch denkende Menschen begegnen diesem pseudowissenschaftlichen Wildwuchs und dem Verkommen des Internets zum Schlangenölsupermarkt, indem sie selbst Internetseiten mitgestalten. Wikipedia ist dabei nicht unerheblich: Einträge von kommerziell aktiven Pseudowissenschaftern werden um validierte kritische Informationen erweitert. Als besonders engagiert gilt dabei die Initiative "Guerrilla Skepticism on Wikipedia", die entsprechende Aktivitäten plant, koordiniert und durchführt.
Neben Wikipedia beschäftigt sich das eigenständige Wiki "Psiram" (vormals Esowatch) mit Pseudowissenschaften, irrationalen Überzeugungssystemen und alternativer Medizin. Es ist nicht nur ein Wiki, sondern auch ein Blog und ein Forum für den gegenseitigen Austausch. Anfangs noch als zynische und sarkastische Plattform ausgelegt, hat es sich über die Jahre als deutschsprachiges Standardwerk zur Aufklärung über kommerzielle Machenschaften der Esoterikszene etabliert. Die wichtigste Information, die man dort findet, ist allein schon die Tatsache, ob ein Anbieter, ein Produkt oder eine Ideologie überhaupt einen Eintrag hat. Wenn ja, dann wird dort über Wissenschaftlichkeit, Gefahren und rechtsrelevante Vorgänge wie etwa Gerichtsurteile berichtet. Da beispielsweise Kritiker der "Neuen Germanischen Medizin" von Männern in schwarzen Stiefeln und mit Glatzen belästigt wurden, sind Psiram-Autoren anonym, um sie vor physischen Übergriffen zu schützen.
Reaktionen auf skeptische Plattformen
Die kritischen Plattformen bleiben ihrerseits nicht unkommentiert. Die Suche im Internet bringt eine Vielzahl von ideologisch motivierten Angriffen auf die Wissenschaftlichkeit, die Ratio und auf den Konsumentenschutz zum Vorschein. Hoch im Kurs stehen dabei diverse Verschwörungstheorien. Auch viele Homöopathen, die ohnehin in Apotheken vertreiben dürfen, stellen sich auf ihre Seite.
Psiram-Autoren wird beispielsweise gerne nachgesagt, mit Illuminaten verwoben zu sein, von denen sich Alternativanbieter verfolgt fühlen. Zu Unrecht verfolgt, versteht sich. Die esoterische Plattform timetodo.ch etwa verbreitete in einer ihrer Sendungen Theorien dazu, wer oder was "hinter Psiram" steckt. Die jüdische Verschwörung und die Pharmalobby bleiben dabei natürlich nicht unerwähnt.
Wer für Psiram schreibt, wird außerdem auf Internetseiten als Hetzer beschimpft – oder sollte man sagen "enttarnt"? Und auch "Guerrilla Skepticism on Wikipedia" wird eine Anzahl an Verschwörungstheorien angedichtet. Die wohl prominenteste Sage rankt sich um den Wikipedia-Artikel über den Edelesoteriker und Parapsychologen Rupert Sheldrake, wonach Skeptiker es angeblich verhindern, dass "wissenschaftliche" Referenzen von Sheldrake-Befürwortern untergebracht werden. Rupert Sheldrake verfügt selbstverständlich über einen Psiram-Eintrag. (Michael Jachan, 4.8. 2016)
http://mobil.derstandard.at/2000040993841/Wenn-Wundermittel-im-Internet-angepriesen-werdenDa versuchen sie panisch zurückzuschlagen, und machen sich damit noch lächerlicher. Hat nicht der 0utput auch schon gegen psiram gewettert? Natürlich können die Aluhüte und Esodeppen nur versuchen, eine Plattform die Beweise dafür sammelt wie absurd ihre Behauptungen sind, als unglaubwürdig hinzustellen. Dazu müssen sie nur eine neue Verschwörungstheorie erfinden, ich glaub der 0utput hat behauptet, die würden vom bösen bösen George Soros bezahlt. Aber bei solchen Leuten ist eh schon alles zu spät, es geht nurnoch darum zu verhindern, daß andere diesen Spinnern auf den Leim gehen.
ahoy
hellboy