Author Topic: Skeptics in the Pub -- anekdotische Nahaufnahme  (Read 306 times)

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Skeptics in the Pub -- anekdotische Nahaufnahme
« on: 2016, 09, 09; 23:56:36 »

Hamstray und ich waren ein zweites Mal bei den Skeptikern,
eine Organisation, die Aberglauben und Pseudowissenschaft
bekämpft -- so betrachtet eine patently piratsey orga.

Anwesend waren ca. 20 Personen mit ungefähr balanciertem
Geschlechterverhältnis. Anschluss zu finden ist offenbar leicht,
zu Wort zu kommen eher nicht so, daher werden sich Motormäuler
bei den Skeptics in the Pub eher nicht so wertgeschätzt fühlen.

Hamstray und ich saßen mit einem Arzt und zwei Damen am
Tisch, die vorwiegend das Thema Wunderheiler in der Reißn
hatten. Das ist offenbar DER Schwerpunkt der Skeptics in the
Pub. Dieses Thema ist ergiebiger und mehr Arbeit als ich
dachte, weil der Aberglaube in der Medizin anscheinend nicht
auf Wunderheiler beschränkt ist, sondern in Teilen des
medizinischen Establishments institutionalisiert (z.B. Homoöpathie).
Ich persönlich finde das fad, aber ich bin froh, dass wer
Quacksalber bekämpft, weil diese Form von Eso den
Anhängern schadet und gelegentlich sogar tötet.

Dass ich mir am Tisch Notizen machte, wurde wohlwollend
aufgenommen; gelegentlich bekam ich sogar extra Tipps
für Youtube-Videos zum Googeln. Selbstverstöndlich ist
dss nicht -- bei Wien Andas [sic] muss von allen Teilnehmern
abgestimmt werden, ob sich wer Notizen machen darf.

Abgesehen von der Anti-Impfgegner-Agenda schien
am Tisch noch eine Anti-Hofer-Agenda durch, was
für gebildete Menschen selbstverständlich ist. Allerdings
sind die Skeptiker einigen Anzeichen nach große, große
NATO-, Presse- und System-Freunde, was möglicherweise
eine Allergiereaktion auf Querfront-Trottel ist. Falls diese
Leute überhaupt links sind, sind sie nicht Noam Chomsky-
links oder Michael Parenti-links. Die Skeptiker mögen offenbar
Monsanto und Microsoft.

Dazu passt vage, dass die Skeptiker offenbar im Jury-Preis-Milieu
verankert sind, also dort, wo es mehr darauf ankommt, einen
guten Eindruck zu machen als tatsächlich was zu erreichen.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass man ohne Probleme
Gelegenheiten zu Vorträgen innerhalb des Systems bekommt,
z.B.. für das naturhistorische Museum.

Fazit: Technikbegeisterung und Fortschrittsgläubigkeit
gibt es, aber eine altmodischere Sorte als im Haxorspace;
Anti-Rechts, Anti-Querfront, Anti-Verschwörung, aber
offenbar ohne profunde Kenntnisse der Milieus oder
Folklore.

Ich werde dort noch öfter hingehen und sogar was spenden,
aber uns würden sie dort ganz sicher nicht mögen, weil
es sich mehr um die Handelsmarine handelt als Piraten.

Über die Themen und Publikümer für Vorträge werden
wir wahrscheinlich auch nie zusammenkommen. Über
Stanniolos klatschen kann man auch nicht, weil diese
Leute nicht so klatsch- und humorbegeistert sind wie
wir.

Es könnte sein, dass helly zu besseren Resultaten
kommt. Er passt dort besser hin als ich.