Un-Botschafterin Emma Watson erklärt im Rahmen der Vorstellung der "
he for she" campagne, daß der Kampf für Gleichberechtigung auch den Kampf für benachteiligte Männer beinhalten muß
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/boulevard_nt/article132460096/Emma-Watson-startet-UN-Gleichberechtigungskampagne.htmlIch habe bei meinen zahlreichen Auftritten zum Thema Feminismus in letzter Zeit feststellen müssen, daß Feminismus immer öfter mit Männerhaß gleichgesetzt wird. Das muß aufhören!
...
Ich möchte, dass Männer diesen Mantel abnehmen. So dass ihre Töchter, Schwestern und Mütter frei von Vorurteilen sein können, aber so dass auch ihre Söhne die Erlaubnis haben, ebenfalls verletzlich und menschlich zu sein - diese Teile von sich zurückerobern können, die sie stillgelegt haben, um damit eine ehrlichere und komplettere Version ihrer selbst zu werden.
...
Sowohl Männer als auch Frauen sollten sich sensibel fühlen dürfen, sowohl Männer als auch Frauen sollten sich stark fühlen dürfen
...
Sie denken vielleicht, wer ist dieses Harry Potter-Mädchen? Alles, was ich weiß, ist, dass mir diese Angelegenheit wichtig ist und dass ich etwas verbessern will.
Es ist sehr erfreulich, daß wenigstens auf UN-Ebene diese Problematik bekannt ist. Das Rollenklischee vom starken Mann ist nicht nur ein Problem für Frauen, die in rückwärtsgewandten Gesellschaftsmodellen automatisch als das schwächere Geschlecht eingestuft werden, das auf den Schutz und die Vormundschaft der Männer angewiesen ist. Auch Männer, die diesem Klischee nicht entsprechen, die Nicht-Alphamännchen, die leisen, die übervorsichtigen die als feige gelten, die bescheidenen und vor allem die verletzlichen haben je nach Ausgeprägtheit dieser in der Vergangenheit vor allem als weiblich eingestuften Attribute in unserer auf Gewinner und vermeintliche Heldenfiguren ausgerichteten Gesellschaft einen noch schwereren stand. Besonders, da es für Frauen mittlerweile flächendeckend Beratungsstellen und Zufluchtsorte gibt, die für Männer kaum oder garnicht vorhanden sind.
Weitere Benachteiligungen gibt es für Männer im Sorgerecht. Es wird immernoch nach der Binsenweisheit entschieden, daß die Kinder bei der Mutter in jedem Fall besser aufgehoben sind, auch wenn das soziale Umfeld des Vaters noch so viele Vorteile für das Kind bringen würde, oder Mütter aus anderen Gründen überfordert sind. Initiativen die sich für Väterrechte einsetzen, stoßen bei linken Parteien aufgrund der ideologischen Scheuklappen auf taube Ohren, und können sich daher nur an rechte Parteien wenden, um ihre Interessen zu vertreten. Diese missbrauchen sie dann oft, um ihr mittelalterliches Weltbild zu rechtfertigen, die Linken verwenden das dann um sie in die rechte Ecke zu stellen und ihre Anliegen als rechtsradikal zu diffamieren, und so werden wieder die, die ohnehin schwach sind und um Hilfe bitten, zum Spielball skrupelloser politischer Polemik.
Im Bildungswesen sind Männer mittlerweile auch unterrepräsentiert. Es kommt bereits zu Benachteiligungen von Buben in der Schule, weil es im Lehrkörper für männliche Schüler kaum noch männliche Ansprechpartner für spezifische Probleme gibt. Auch der Mangel an starken Vorbildern wirkt sich hier negativ aus. Absurder Weise wird jetzt darüber diskutiert, daß man die Arbeitsbedingungen in der Bildung verbessern müsste, um wieder mehr Männer für Lehrberufe zu begeistern. Für Frauen sind die schlechten Arbeitsbedingungen offenbar zumutbar. Wer so argumentiert, sollte sich aus der Debatte eigentlich raushalten, aber bei einer Regierung ist das leider ein Problem.
All diese Aspekte werden aus der laufenden Genderdebatte leider ausgeblendet. Sie eignen sich eben nicht dafür, die Frauen pauschal als Opfer, und die Männer als geborene Täter hinzustellen. Man ist viel zu bemüht, das Prinzip der Erbsünde umzukehren, und Männer mit Schlagworten wie "ra
peculture"* als von Natur aus böse zu stigmatisieren. Solange die Genderdebatte jenen überlassen wird, die sich den tatsächlichen Problemen verschließen, weil sie ohnehin nur politisches Kleingeld machen wollen, kann sich weder für Männer noch für Frauen etwas zum Positiven entwickeln.
ahoy
hellboy
*"ra
peculture" = die Behauptung des radikalen Marxismus-Feminismus, es sei Teil einer weltweit von bösen Männern etablierten und akzeptierten Kultur, Frauen zu vergewaltigen.