Author Topic: Männerrechte  (Read 590 times)

hellboy

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Männerrechte
« on: 2015, 03, 27; 17:53:07 »
Un-Botschafterin Emma Watson erklärt im Rahmen der Vorstellung der "he for she" campagne, daß der Kampf für Gleichberechtigung auch den Kampf für benachteiligte Männer beinhalten muß



http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/boulevard_nt/article132460096/Emma-Watson-startet-UN-Gleichberechtigungskampagne.html


Quote from: Emma Watson
Ich habe bei meinen zahlreichen Auftritten zum Thema Feminismus in letzter Zeit feststellen müssen, daß Feminismus immer öfter mit Männerhaß gleichgesetzt wird. Das muß aufhören!

...

Ich möchte, dass Männer diesen Mantel abnehmen. So dass ihre Töchter, Schwestern und Mütter frei von Vorurteilen sein können, aber so dass auch ihre Söhne die Erlaubnis haben, ebenfalls verletzlich und menschlich zu sein - diese Teile von sich zurückerobern können, die sie stillgelegt haben, um damit eine ehrlichere und komplettere Version ihrer selbst zu werden.

...

Sowohl Männer als auch Frauen sollten sich sensibel fühlen dürfen, sowohl Männer als auch Frauen sollten sich stark fühlen dürfen

...

Sie denken vielleicht, wer ist dieses Harry Potter-Mädchen? Alles, was ich weiß, ist, dass mir diese Angelegenheit wichtig ist und dass ich etwas verbessern will.

Es ist sehr erfreulich, daß wenigstens auf UN-Ebene diese Problematik bekannt ist. Das Rollenklischee vom starken Mann ist nicht nur ein Problem für Frauen, die in rückwärtsgewandten Gesellschaftsmodellen automatisch als das schwächere Geschlecht eingestuft werden, das auf den Schutz und die Vormundschaft der Männer angewiesen ist. Auch Männer, die diesem Klischee nicht entsprechen, die Nicht-Alphamännchen, die leisen, die übervorsichtigen die als feige gelten, die bescheidenen und vor allem die verletzlichen haben je nach Ausgeprägtheit dieser in der Vergangenheit vor allem als weiblich eingestuften Attribute in unserer auf Gewinner und vermeintliche Heldenfiguren ausgerichteten Gesellschaft einen noch schwereren stand. Besonders, da es für Frauen mittlerweile flächendeckend Beratungsstellen und Zufluchtsorte gibt, die für Männer kaum oder garnicht vorhanden sind.

Weitere Benachteiligungen gibt es für Männer im Sorgerecht. Es wird immernoch nach der Binsenweisheit entschieden, daß die Kinder bei der Mutter in jedem Fall besser aufgehoben sind, auch wenn das soziale Umfeld des Vaters noch so viele Vorteile für das Kind bringen würde, oder Mütter aus anderen Gründen überfordert sind. Initiativen die sich für Väterrechte einsetzen, stoßen bei linken Parteien aufgrund der ideologischen Scheuklappen auf taube Ohren, und können sich daher nur an rechte Parteien wenden, um ihre Interessen zu vertreten. Diese missbrauchen sie dann oft, um ihr mittelalterliches Weltbild zu rechtfertigen, die Linken verwenden das dann um sie in die rechte Ecke zu stellen und ihre Anliegen als rechtsradikal zu diffamieren, und so werden wieder die, die ohnehin schwach sind und um Hilfe bitten, zum Spielball skrupelloser politischer Polemik.

Im Bildungswesen sind Männer mittlerweile auch unterrepräsentiert. Es kommt bereits zu Benachteiligungen von Buben in der Schule, weil es im Lehrkörper für männliche Schüler kaum noch männliche Ansprechpartner für spezifische Probleme gibt. Auch der Mangel an starken Vorbildern wirkt sich hier negativ aus. Absurder Weise wird jetzt darüber diskutiert, daß man die Arbeitsbedingungen in der Bildung verbessern müsste, um wieder mehr Männer für Lehrberufe zu begeistern. Für Frauen sind die schlechten Arbeitsbedingungen offenbar zumutbar. Wer so argumentiert, sollte sich aus der Debatte eigentlich raushalten, aber bei einer Regierung ist das leider ein Problem.

All diese Aspekte werden aus der laufenden Genderdebatte leider ausgeblendet. Sie eignen sich eben nicht dafür, die Frauen pauschal als Opfer, und die Männer als geborene Täter hinzustellen. Man ist viel zu bemüht, das Prinzip der Erbsünde umzukehren, und Männer mit Schlagworten wie "rapeculture"* als von Natur aus böse zu stigmatisieren. Solange die Genderdebatte jenen überlassen wird, die sich den tatsächlichen Problemen verschließen, weil sie ohnehin nur politisches Kleingeld machen wollen, kann sich weder für Männer noch für Frauen etwas zum Positiven entwickeln.

ahoy
hellboy

*"rapeculture" = die Behauptung des radikalen Marxismus-Feminismus, es sei Teil einer weltweit von bösen Männern etablierten und akzeptierten Kultur, Frauen zu vergewaltigen.
« Last Edit: 2015, 11, 23; 22:30:14 by hellboy »
Darwin was wrong.                   i'd rather be morally right
Man is still an ape.                   than politically correct!

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hellboy

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Re: Männerrechte
« Reply #1 on: 2015, 03, 27; 19:03:14 »
Quote from: der Standard
Der blinde Fleck der Genderideologie
KOMMENTAR DER ANDEREN | JOSEF CHRISTIAN AIGNER

Europaweit weist Österreich die meistgemobbten Buben in Schulen auf, dennoch geht die Unterrichtsministerin kaum auf dieses Thema ein. Über den einseitigen Blick auf Geschlechterfragen, der Gewalt gegenüber Buben auch in der Forschung marginalisiert

Jetzt habe ich der Unterrichtsministerin bewusst drei Tage Zeit gegeben, ob und wie sie auf die dieser Tage veröffentlichten Pressemeldungen über Österreichs traurige OECD-Führungsrolle im Mobbing und Bullying an Schulen reagiert, wonach hierzulande von allen 27 europäischen Ländern vor allem elf- bis 15-jährige Buben am meisten betroffen sind - und dies fast doppelt so häufig wie Mädchen.

Nicht auszudenken, wie die Frauenministerin wohl aufgeschrien hätte, wenn so ein Ergebnis Österreichs Mädchen beträfe! Als Unterrichtsministerin ist sie aber für einen so skandalösen Umstand unabhängig vom Geschlecht der Betroffenen zuständig. Dennoch geht Frau Heinisch-Hosek kaum darauf ein. Sind männliche Schüler der Frauen-Unterrichtsministerin kein Anliegen? Ist es ihr egal, wenn Österreich bei einem schulischen Missstand wie diesem die rote Laterne in Europa trägt?

Dann würde sich Frau Heinisch-Hosek als eine jener vielen "Gender" -Politikerinnen entpuppen, die der einseitigen Anschauung - gemeinhin auch "Ideologie" genannt - aufsitzen, wonach "Gender" und "Gender-Mainstreaming" immer nur Frauenanliegen meinen. Diese Einäugigkeit in Genderfragen ist allerdings weit verbreitet: In Tirol etwa wurde im vergangenen Dezember unter Bezugnahme auf den Internationalen Tag der Menschenrechte von Landesseite her nur der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Familie gedacht, als ob es gegen Buben keine gäbe - was Unsinn ist: Buben sind von familiärer Gewalt (nicht sexueller Art) sogar häufiger als Mädchen betroffen - und hier wiederum etwas häufiger durch Gewalt von Frauen (weil auf Müttern mehr Erziehungsarbeit lastet). Die Vorgängerin Heinisch-Hoseks startete gar eine österreichweite Unsinnskampagne dergestalt, dass auf Plakaten und Postkarten gegen familiäre Gewalt nur der Vater als Täter ausgewiesen wurde.

Gender als Frauenanliegen

Der einseitige Blick auf Geschlechterfragen setzt sich bis in die Wissenschaft und in die Universitäten hinein fort, wo "Genderforschung" in Wirklichkeit fast immer nur Frauenforschung meint und auch so gut wie ausschließlich von Frauen betrieben wird. So ungleich Professuren an Unis verteilt sein mögen, bei den Gender-Lehrstühlen kann von Verteilung gleich gar nicht die Rede sein: Von den rund 190 Gender-Lehrstühlen in Deutschland ist nur ein einziger mit einem Mann besetzt.

Österreichs 18 Professuren mit einer Teil- oder Vollwidmung für "Frauen- und Geschlechterforschung / Gender Studies" sind alle mit Frauen besetzt, in der Schweiz, die nur ein Drittel solcher Lehrstühle im Vergleich zu Österreich hat, alle sechs. Und dort, wo "Gender" draufsteht, sind fast immer nur Frauenanliegen drin. Für "Männerforschung" hingegen, die in Sachen Gesundheit, Familie, Väterlichkeit, Gewalt u. a. nottäte, gibt es überhaupt keine Professur.

Dies alles dürfte aber kein Grund sein, dass die verantwortliche Ministerin einen derartigen Missstand zulasten der Buben ignoriert. Dies passt auch zu der einseitigen "Gendersensibilität" in Sachen Schule, wo ja Bubenprobleme kaum oder gar nicht behandelt werden.

Der "Bildungsverlierer"-Diskurs, der in nackten Zahlen Buben als die weithin schlechteren Schüler und Absolventen und als häufigere Repetenten ausweist, wird als "Dramatisierung von Geschlecht" weggeredet, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, als wolle jemand der Überzahl weiblicher Lehrkräfte in Schulen etwas Schlechtes nachsagen. Aber kein seriöser Buben- oder Männerforscher spräche davon, dass Buben bewusst von irgendjemandem "benachteiligt" würden. Es sind aber bestimmte veränderte Bedingungen und Strukturen in Schule und Gesellschaft, die offenbar vielen Buben mehr Schwierigkeiten machen als Mädchen.

Spaltung überwinden

Dafür hat sich eine Unterrichtsministerin zu interessieren und zu engagieren. Warum nicht einmal eine Professur für "Männer- und Geschlechterforschung", die ihr dabei helfen könnte? Der einseitigen Ausrichtung der Genderthematik auf Frauenfragen könnte auch Abhilfe geschaffen werden, indem man Professuren einrichtet, die beide Geschlechter und die gemeinsame (!) Veränderung ihres Verhältnisses im Blick haben: So habe ich nach den jüngsten Klagen über die nur schleppende Nachbesetzung von Gender(=Frauen)-Lehrstühlen an der Uni Wien Herrn Rektor Engl geraten, er möge eine Stelle schaffen, bei der ein Experte und eine Expertin in Genderfragen ausdrücklich den Auftrag bekommen, gemeinsame Strategien von Männer- und Frauenbildung und -politik zur Förderung der Gleichberechtigung zu beforschen.

Das wäre doch einmal etwas Innovatives, das die unseligen Scheuklappen und die Spaltungen zwischen Männern und Frauen in der Geschlechterpolitik überwinden helfen könnte. (Josef Christian Aigner, DER STANDARD, 27.3.2015)

http://derstandard.at/2000013509542/Der-blinde-Fleck-der-Genderideologie

Immer öfter hört man die Forderung nach sinnvollen Maßnahmen statt ideologischem Aktionismus.
Gut so!

ahoy
hellboy
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