Author Topic: Die SprachSTASI findet das Wort Sprachpolizei nicht gut. Gut.  (Read 164 times)

hellboy

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Jedes Jahr wählt die "Jury der "Sprachkritischen Aktion" " das "Unwort des Jahres". So weit, so banal. Man könnte jetzt annehmen, es handle sich dabei um eine neutrale Jury, die nach wissenschaftlichen Kriterien ein Wort auswählt, das den Titel irgendwie verdient hat, wie genau ist nicht so wichtig, weil die ganze Sache nicht so wichtig ist.

Wichtig ist es natürlich wirklich nicht, aber wenn sich da schon jemand so anmaßend verhält, wollen wir das eben genauer wissen. Dabei stellt sich sehr schnell heraus, daß es sich dabei keineswegs um eine unabhängige Jury handelt, sondern um eine politische Organisation mit einer Agenda. Diese besteht vor allem darin, Kritik an den eigenen politischen Zielen zu unterdrücken und zu diffamieren, was die Selbstbezeichnung "sprachkritisch" besonders perfide macht. Wenn man jedoch selbst tatsächlich sprachkritisch im eigentliche Sinne ist, kennt man diese Methodik, das eigene Verhalten durch terminologisch konträre Bezeichnungen zu tarnen. So sind ja zum Beispiel diejenigen, die sich ständig selbst als "progressiv" bezeichnen nichts anderes als Retrostalinisten.
Besonders das Wort "Kritik" wird viel zu oft missbraucht, um den Vorgang einer korrosiven Diffamierung hinter einer vorgeschobenen Absicht der konstruktiven Evaluierung zu verstecken.

Besonders augenscheinlich ist das 2021, da hat man bei der Wahl zum "Unwort des Jahres" den Ausdruck "Sprachpolizei" auf Platz zwei gewählt. In der Begründung steht dazu "Damit würden Personen diffamiert, die sich unter anderem für einen angemessenen, gerechteren und nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch einsetzten." Daws ist natürlich Unsinn. Als Sprachpolizei bezeichnet man Leute, die patholoigisch jedes Gespräch zerstören oder verhindern, indem sie permanent darauf lauern, daß jemand eine Formulierung verwendet, die nach ihrem individuellen Dafürhalten nicht politisch korrekt ist, und dann in hysterischem Ton jene die das Pech hatten den gerade geforderten Neusprech nicht hundertprozentig umgesetzt zu haben beschimpfen und diffamieren. Auch jene, die dabei zurückhaltender sind, aber dennoch die eigene Sprechweise für moralisch überlegen halten, und das anderen in welcher Form auch immer mitteilen, werden zurecht unter dieser Bezeichnung subsummiert.
Davon, daß die "Sprachkritische Aktion" das alles nicht weiß, kann man nicht ausgehen. Wieso dann diese völlig falsche Darstellung der Fakten durch eine vermeintlich unabhängige Organisation?

Ganz einfach: die "Sprachkritische Aktion" ist die politische und ideologische Kaderschmiede der Sprachpolizei. Die deutsche Sprache hatte immer eine neutrale Form. Die hat auch nie jemand als diskriminierend und "generisch maskulin" empfunden. Die Gesellschaft war auf dem besten Weg zu echter Gleichberechtigung von Mann und Frau, der Feminismus hatte funktioniert, es war fast schon Frieden. Doch was hätten dann die Feministen gemacht? Die braucht ja jetzt niemand mehr. Deswegen haben sie das gemacht, was alle politisch Radikalen machen: sie haben einen neuen Konflikt erfunden. Plötzlich waren Worte wie man, Mensch, wer und homo wie in "homo sapiens" nicht mehr neutrale Worte für Personen, sie wurden plötzlich zu einer terminologischen Keule des Machismo, ein verbalen Schwert der "misogynen Kartoffeln" und "Maskunazis", wie man Männer jetzt nannte, um klarzustellen, wer jetzt als Feind anzusehen ist. Auch hier sehen wir die scheinheilige Attitüde der vermeintlichen Sprahkritiker, die ausgerechnet bei dieser Wahl folgendes taten: "Auf Platz drei kamen Vergleiche mit dem Nationalsozialismus, die im Zuge der Corona-Demonstrationen von Impfgegnern und -gegnerinnen verwendet wurden - etwa "Impfnazi" oder "Ermächtigungsgesetz" für Infektionsschutzgesetz." Das gilt offenbar nicht für Ausdrücke, die die eigene Gefolgschaft verwendet. Auch das manische Einfordern von Binnen-Is und anderer terminologischer Absurditäten dient einzig dem Teilen der Gesellschaft in zwei Lager.

Wenn man endlich zwei Lager hat, kann man die gegeneinander aufhetzen. Das ist das Wesen jeder faschistischen Bewegung, man braucht ein Feindbild. Dieses muß dann auch erkennbar sein, und muß den eigenen Anhängern ständig als böse und feindselig präsentiert werden. Im Falle der Gendersekte sind das eben alle, die wie normale Menschen sprechen. Die können sich dann entweder dem Diktat des genderobsessiven Neusprechs unterwerfen, oder sie werden von der Filterblase der Sektierer ausgeschlossen. Damit immer allen klar ist, wer dazugehört und wer nicht, muß es eine Gruppe geben, die denen, die sich nicht kritiklos der neuen Ordnung unterwerfen, die Teilnahme an sozialen Vorgängen möglichst schwer bis unmöglich macht. Die nennt man im konkreten Fall eben Sprachpolizei, weil sie genau das sind.

Der Grund, warum die Sprahkritische Aktion das so völlig konträr darstellt ist einfach: sie selbst sind der ideologische Misthaufen, auf dem die Seuche des genderobsessiven Neusprechs überhaupt erst entstanden ist. Sprachkritisch heißt hier, daß nur die kritisiert werden, die sich dem sprachlichen Diktat des verbalen Politbüros nicht unterwerfen wollen. Hier sieht man die krankhafte Überzeugung echter Sozialisten am Werk, die sich selbst für "Avant Garde", also für eine eigebildete Elite linksideologischer Prägung halten. Diese Leute besprechen in kleinen Zirkeln von Gleichgesinnten ihe spinnerten Ideen, versichern sich gegenseitig für wie überlegen sie sich halten, und wollen das dann der Bevölkerung reinwürgen, mit allen Mitteln, und ohne jegeliche demokratische Legitimation.
Das ist das eigentliche Wesen jeglicher sozialistischer Bewegung, egal ob real existierend oder national: eine kleine Gruppe hält sich für überlegen, und glaubt allen anderen ihr Leben bis ins kleinste Detail vorschreiben zu können. Deshalb gibt es für die Subjekte der "Sprachkritischen Aktion" auch nur eine wirklich passende Bezeichnung:

die SprachSTASI.

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2022, 05, 17; 13:48:19 by hellboy »
Darwin was wrong.                   i'd rather be morally right
Man is still an ape.                   than politically correct!

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