Author Topic: Redemption, TF:Postgender  (Read 8044 times)

hellboy

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Re: Redemption, TF:Postgender
« Reply #45 on: 2014, 10, 28; 16:57:54 »
Quote from: sciencefiles
Fortpflanzung verbieten und Gender Pay Gap beseitigen

Eigentlich können wir nicht nachvollziehen, wie jemand weiterhin behaupten kann, es gäbe ein Gender Pay Gap, das auf Diskriminierung von Frauen zurückgeführt werden kann, aber diejenigen, bei denen der Wunsch die Wirklichkeit überragt, deren Phantasie von keinerlei empirischem Faktum erreicht werden kann, sind in Deutschland (derzeit?) recht zahlreich, und entsprechend wollen wir eine nagelneue Untersuchung in den Reigen all derer einstellen, die zeigen, dass es keine Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt als Ursache des Gender Pay Gaps gibt, dass das Gap vielmehr ganz rational erklärt werden kann.

Altmeister Solomon W. Polachek, der bereits in der Vergangenheit nicht müde geworden ist, an den Verstand der Gender Pay Gapper zu appellieren, und zwar weitgehend erfolglos, was die Frage nach dem Verstand von Gender Pay Gappern auf dramatische Weise neu und auf einer anderen Stufe stellt, aber lassen wir das,… Solomon W. Polachek hat gemeinsam mit Xu Zhang und Xing Zhou einen neuen Anlauf genommen, um zu zeigen, wie man das Gender Pay Gap erklären kann, ganz ohne von hässlichen Bonzen oder sonstigen Ekelgestalten zu phantasieren, die kleine, elfengleiche und verletztliche Weiblein am Ein- und Aufstieg in gutbezahlte(n) Berufe(n) hindern.

Die Erklärung lautet wie folgt:
Bei Heirat oder beim Eingehen einer Partnerschaft sind Männer nach wie vor und durchschnittlich älter als Frauen.
Wer älter ist, hat mehr Zeit, sich Humankapital anzueignen.
Wer älter ist, hat mehr Zeit, in sein Humankapital zu investieren.
Wer älter ist, hat deshalb mehr Erfahrung und ein höheres Einkommen als Jüngere.
Wer Kinder in die Welt setzt, muss sich um die entsprechenden Kinder kümmern.
Dazu gibt es ein Mittel: Arbeitsteilung.

Arbeitsteilung sieht vor, dass derjenige, für den Kindererziehung geringere Kosten mit sich bringt, zuhause bleibt, während derjenige, der hohe Kosten durch Kindererziehung hätte, weiter arbeiten geht.

(Ehe-)Männer sind im Durchschnitt älter als ihre (Ehe-)Frauen.
(Ehe-)Männer verdienen im Durchschnitt und wegen ihres höheren Alters (s.o.) mehr als ihre (Ehe-)Frauen.
(Ehe-)Männer hätten, blieben sie zuhause, um sich um ihr Kind zu kümmern, höhere Kosten als (Ehe-)Frauen.
Deshalb bleiben Frauen zuhause und kümmern sich um ihre Kinder, während Männer weiter arbeiten gehen.
Und wenn Frauen zuhause bleiben, wird das Gender Pay Gap nicht nur aufrechterhalten, sondern größer, schon weil ihr Humankapital relativ zu dem von Männern noch geringer wird.

Simpel – oder?

Man muss schon mit erheblichem Unverstand begabt sein, um das nicht verstehen zu können oder mit erheblicher krimineller Energie, um das nicht verstehen zu wollen.

Geprüft haben Polachek, Zhang und Zhou ihre Annahmen auf Basis chinesischer Daten. Manche werden sich noch an die chinesische Einkind-Politik erinnern. Als Folge der Einkind-Politik ist die Altersdistanz zwischen (Ehe-)Männern und (Ehe-Frauen) und die Bildungsdistanz zwischen arbeitenden Männern und arbeitenden Frauen in China gesunken und der Anteil von Frauen, die arbeiten, gestiegen und die Zeit, die Frauen auf dem Arbeitsmarkt zubringen auch.

Als Ergebnis davon, so zeigen Polachek, Zhang und Zhou ist der Gender Pay Gap kleiner geworden.
Quod erat demonstrandum.

weiter

Die zusammenhänge sollten mittlerweile bekannt sein, sind es aber entweder nicht, oder werden ignoriert. Wenn sich Männer für die Kindererziehung entscheiden, haben sie die selben Gehalsteinbußen wie Frauen. Der Dreh-und Angelpunkt ist also die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, nicht eine geschlechtsbedingte Schlechterstellung der Frauen. Genau auf dieser Erkenntnis müssen Maßnahmen zur Karriereförderung von Frauen aufbauen. Wenn sich Frauen zur Kindererziehung entscheiden, dürfen sie nicht als ewiggestrig oder unmodern hingestellt werden. Und es muß überlegt werden wie verhindert wird, daß die Familieneinkommen von Familien mit Kindern nicht hinter die Einkommen von kinderlosen Paaren zurückfallen, obwohl ihr Finanzbedarf höher ist. Das ist nämlich der eigentliche Gap.

ahoy
hellboy
Darwin was wrong.                   i'd rather be morally right
Man is still an ape.                   than politically correct!