Mein Freund Kofi war das ja nicht alleine. Er hat den Vorsitz bei der höchstrangigen Kommission, die es zum Thema Drogen jemals gab übernommen, die für die 2016 stattfindende UNGASS Konferenz der WHO einen Bericht erstellt hat. In diesem Bericht steht alles, was wir Piraten schon immer gefordert haben: Legalisierung von Cannabis, Entkriminalisierung aller anderen Drogen, und die Behandlung von Süchtigen als Patienten statt als Kriminelle.
Natürlich müsste all das global und für alle gelten, wie jedes Menschenrecht, und das Recht auf Rausch ist ein Menschenrecht. Die provinzielle und rückständige Gesetzgebung unseres Landes macht aber Jugendschutz und Drogengesetzgebung absurderweise zur Ländersache, und so hat jedes Bundesland einen eigenen Drogenkoordinator. In Wien waren das meist Leute mit Ahnung von der Materie, die deshalb weitgehend das selbe gefordert haben, wie die Annan-Kommission. Derzeit ist das In Wien aber leider jemand, der die völlig absurde Linie von Frau Minister Oberhauser verfolgt, und einerseits das gefährliche Suchtgift Alkohol als Teil unserer Leitkultur, andererseits das harmlose Rauschmittel Cannabis fälschlicherweise als Suchtgift bezeichnet, was leider die allumfassende Inkompetenz der handelnden Personen entlarvt. Um so absurder, wenn man sich gewärtig macht, daß den Wein bei uns erst die Römer eingeführt haben, aber Jahrtausende zuvor der Eismann Ötzi bereits mit kultiviertem Cannabis unterwegs war.
Von unseren Politikern erwarte ich garnix. Denen geht es um nichts als ihre erbärmlichen Karrieren, und dafür sind sie bereit, jede noch so absurde Lüge zu verbreiten, wenn sie glauben, daß ihnen das Wähler bringt. Diese Unkultur zeichnet die politische Landschaft hierzulande schon seit Jahrzehnten aus, und ich habe keinen Anlass anzunehmen, daß sich das in absehbarer Zeit ändern könnte. Das Thema Drogen ist leider hier in St.Katholistan, wo immernoch Fasten und Selbstkasteiung als erstrebenswert gelten, schon immer eine Gelegenheit für provinzielle Politproleten, sich als law-and-Order-Faschisten zu profilieren. Selbt im Land der genetisch verwurzelten Obrigkeitsgläubigkeit funktioniert das aber auch nurnoch bedingt, und die oberste Obrigkeit ist immernoch die UNO. Deshalb kann man jedem, der heute noch so unendlich ignorant und dumm ist, die Aufrechterhaltung der Cannabis-Prohibition zu propagieren, die jetzt neu gesammelten und offiziellen Fakten des Berichtes für die UNGASS um die Ohren hauen, und aller Öffentlichkeit beweisen, was das für politische Scharlatane sind. Auf jeder Ebene. Das sollte man nicht dem Kofi, sondern der Oberhauser und ihren Komplizen täglich tausendfach auf die Wall, die Haustüre, das Auto und das Innere der Augenbrauen schreiben.
ahoy
hellboy