Author Topic: Kofi Annan und Ex-Staatschefs lobbyieren für liberale Drogengesetze  (Read 2710 times)

hellboy

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Kofi Annan und Ex-Staatschefs lobbyieren für liberale Drogengesetze

Gesundheit sowie gar nicht Strafverfolgung müsse im Vordergrund stehen - Chile versorgt Krebs- sowie Epilepsiepatienten künftig mit kostenlosem Cannabis

Eine Gruppe von Ex-Staatschefs um den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat in der ganzen Welt eine Liberalisierung der Drogenpolitik gefordert. Im Sinne der Menschlichkeit müsse im Kampf gegen Drogenhandel die Gesundheit, gar nicht die Strafverfolgung im Forderung stehen, heißt es in einem am Dienstag bei den Vereinten Nationen in New York veröffentlichten Appell.

Der juristische Kampf gegen Drogen sei gescheitert. Wichtiger sei es, die gesundheitlichen Folgen zu lindern sowie die Gewinne der Drogenhändler zu beschneiden.

Verbote ändern Verhalten gar nicht

"Mehr als acht Prozent der Menschheit tragen jeden Tag an der Bürde eines vermeidbaren Schmerzes", heißt es in dem Aufruf. Schmerzmittel, ebenso auf Opiaten basierende, könnten dieses Problem lindern. Weil der Kampf gegen Drogen ebenso diese Schmerzmittel betreffe, müsse die Antirauschgiftpolitik verändert werden. Stattdessen sollten die Regierungen ein von der Weltgesundheitsorganisation zu beaufsichtigendes Programm starten, um solche Medikamente sicher in den Umlauf bringen zu können.

Die Unterzeichner verlangten ebenso , die Nutzung von Drogen gar nicht länger zu "kriminalisieren". Derartige Verbote würden das Verhalten der Menschen gar nicht ändern.

Zu den Mitgliedern der Kommission gehören Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa sowie der britische Unternehmer Richard Branson sowie der damalige US-Außenminister George Shultz, der vergangene EU-Außenbeauftragte Javier Solana sowie die früheren Staatspräsidenten Ernesto Zedillo aus Mexiko, Fernando Henrique Cardoso aus Brasilien, Jorge Sampaio aus Portugal, George Papandreou aus Griechenland sowie Ricardo Lagos aus Chile.

Kostenloses Staatscannabis in Chile

Die Regierung um Lagos' Nachfolgerin Michelle Bachelet tat einen ersten Schritt sowie gab am Montag bekannt, dass in Chile in Zukunft 214 Cannabis-Pflanzen zu medizinischen Zwecken unter staatlicher Obhut angebaut werden.

Die Plantage soll ab April 2015 rund 200 Krebs- sowie Epilepsiepatienten kostenlos mit Marihuana zur Schmerz- sowie Symptomlinderung versorgen, wie der Sender Radio Cooperativa berichtete. "Es handelt sich um ein seriöses Projekt, das auf das Wohlergehen der Menschen zielt", erklärte der Gouverneur von Santiago .de Webseite Chile, Claudio Orrego. (APA/red, derStandard.at, Neun . Neun .2014)

http://derstandard.at/2000005337712/Kofi-Annan-und-Ex-Staatschefs-lobbyieren-fuer-liberale-Drogengesetze

Seit wann red ich davon? Was stand auf meinen Flyers?

März 2012: https://wiki.piratenpartei.at/wiki/Datei:Flyer_drugpeacemarch.jpg

Schön, daß die auch schon draufkommen!

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2014, 09, 11; 11:16:40 by hellboy »
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marenostrum

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Hier ist noch ein Link zum Hosiannah:
http://diepresse.com/home/panorama/welt/3867180/MarihuanaAnbau-zu-medizinischen-Zwecken-in-Chile-genehmigt

(Die Presse nähert sich langsam der Content-Icon-Technology:
ein paar Zeilen Inhalt in einem Meer von Reklame und "könnte Sie
auch interessieren"-Dreck.)

hellboy

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Quote from: die Welt
Kofi Annan fordert die Legalisierung weicher Drogen

Drogen und Korruption schwächen die westafrikanischen Staaten massiv. Jetzt fordert der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan die Legalisierung weicher Drogen - als mittel gegen Staatsverfall in Afrika.


Ein neuer Bericht der Westafrikanischen Drogenkommission, der am Donnerstag weltweit veröffentlicht wird, beschreibt, wie Drogen und Korruption die Staaten der Region massiv schwächen. Und er fordert, nicht mehr die Drogenkonsumenten zu verfolgen, sondern umso stärker die großen Bosse. Einer der Initiatoren der Studie ist Kofi Annan, der als UN-Generalsekretär von 1997 bis 2006 besondere Achtung erlangte und auch heute noch oft bei Krisen um Rat gefragt wird. Ein Gespräch über die Legalisierung weicher Drogen, Syrien und die stille Kunst der Diplomatie.

Die Welt: Herr Annan, in Ihrem Bericht schreiben Sie, die Korruption durch den Drogenhandel schwäche die Staaten Westafrikas. Sind korrupte Verwaltungen überhaupt in der Lage, sich zu wehren?

Kofi Annan: Ich hoffe, dass unser Bericht eine ernsthafte Debatte darüber anstößt. Wir müssen die Drogenindustrie besser, gezielter bekämpfen, als das bisher der Fall war, weil sie das Geld für diese Korruption anhäuft. Wir müssen erkennen, dass das Problem viel verbreiteter ist, als man denkt, und wir müssen mit den USA und Europa kooperieren, um den Druck auf die Drogenbarone zu verstärken. Sie dürfen in Westafrika nicht weiter freie Hand haben. Wir haben bereits in Mittelamerika gesehen, wie sehr ihr Einfluss den Ländern dort geschadet hat. Das darf uns nicht auch in Westafrika passieren.

Die Welt: In dem Bericht erwähnen Sie auch Verbindungen zwischen Drogenkartellen und Terroristen in Westafrika. Es gibt zwar kein Netzwerk, aber eine sporadische Zusammenarbeit. Welche Bedrohung geht davon konkret aus?

Annan: Fest steht, dass die Drogenindustrie in dieser Region nicht nur die Korruption in den politischen Systemen fördert. Sie verschärft auch die Sicherheitsproblematik in Afrika. Die Milizen der Sahelzone beispielsweise finanzieren sich durch den Schmuggel von Zigaretten, Menschen und eben Drogen. Wir müssen deren Lieferrouten blockieren. Denn die Drogen landen am Ende in Europa und die Gewinne werden verwendet, um afrikanische Staaten zu untergraben.

...

Die Welt: Sie sagen, der "Krieg gegen Drogen" ist gescheitert. Warum?

Annan: Der Krieg gegen Drogen hat nur den Drogenhändlern die Möglichkeit gegeben, sehr viel Geld zu verdienen. Gleichzeitig hat er das Leben vieler junger Menschen in Amerika, Afrika und andernorts zerstört, die verhaftet wurden, weil sie ein halbes Gramm irgendeiner Substanz bei sich hatten.

Die Welt: Wo sehen Sie die maßgeblichen Fehler?

Annan: Es fängt damit an, dass man Drogensucht als Gesundheitsproblem behandeln und gleichzeitig umso härter die großen Drogenhändler bekämpfen sollte. Sie sind es, die diesen jungen Menschen schaden und mit ihren Bestechungsgeldern staatliche Institutionen zersetzen. Wir müssen unsere bisherige Drogenpolitik kritisch hinterfragen. Woran hat es gelegen, dass sie fehlgeschlagen ist? Im Fall der Alkoholprohibition in den USA hatte die Regierung seinerzeit den Mut umzusteuern. Diesen Mut brauchen wir heute auch. Drogen haben das Leben vieler Menschen zerstört. Aber falsche Regierungspolitik hat noch sehr viel mehr Leben vernichtet.

Die Welt: In Ihrem Bericht treten Sie jetzt für eine Legalisierung des Konsums und des Besitzes geringer Mengen von Drogen ein. Aber in den Niederlanden, wo diese Politik einmal begonnen wurde, wird sie heute teilweise zurückgenommen. Warum setzen Sie dennoch auf dieses umstrittene Modell?

Annan: Insgesamt war die liberale Drogenpolitik sowohl in den Niederlanden als auch in Portugal eher ein Erfolg. Fest steht doch, dass diese Politik für eine Verringerung der Kriminalität gesorgt hat. Sie hat vor allem die großen Gesundheitsprobleme eingedämmt, die mit illegalem Drogenkonsum zusammenhängen.

Ganzer Artikel

Wenn die Kriminalisierung von Drogen nur zu Korruption und Krieg führt, wer hat dann ein Interesse daran, daß es sie weiterhin gibt? Seht in die Programme der Parteien, dann wisst ihr es!

ahoy
hellboy
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Quote from: lokalkompass
Drogenpolitik in NRW: Maulkorb für die Sachlichkeit
 
NRW-Innenminister: Hat man keine Argumente, dann verhindert man einfach die Diskussion
- Innenminister Jäger verbietet Polizeipräsident von Münster ehrenamtliche Tätigkeit für eine neue Drogenpolitik -

Neben vielen Interessierten und Betroffenen wollen auch immer mehr namhafte Würdenträger endlich ernsthaft über das Für und Wider der heute praktizierten repressiven Drogenpolitik in Deutschland reden. Und das gefällt den aktuell regierenden Politikern gar nicht. Denn sie müssen zu Recht befürchten, dass hochkarätige Amtsinhabern gelingt, was unzähligen Demonstranten und Aktivisten bisher kaum gelang: Einen nachhaltigen Wandel in der Wahrnehmung und eine nüchterne Betrachtung der Fakten abseits von Vorurteilen zu ermöglichen.



Fast ausnahmslos alle fachkundigen Kreise sind sich längst einig darüber, dass der seit Jahrzehnten praktizierte 'Krieg gegen die Drogen' grandios gescheitert ist und zudem bis heute einen ganzen Rattenschwanz von negativen und teuren Auswirkungen mit sich bringt. Einer dieser Kreise formiert sich aus Reihen derer, die tagtäglich mit den Folgen dieser verfehlten Politik umzugehen haben:
Der Justiz und der Polizei. Und das sorgt sofort für einige Nervosität in Regierungskreisen.

Eigentlich wollten also der Münsteraner Polizeipräsident Wimber, benannter Kritiker der Prohibition, Frank Tempel (Drogenpolitischer Sprecher der Linke und ehemaliger Poliziebeamter) und der deutsche Hanfverband morgen den deutschen Ableger von LEAP („Law Enforcement Against Prohibition“ / 'Gesetzeshüter gegen die Prohibition') gründen. Das wäre ein echtes Novum. Denn meistens fanden anerkannte und bekannte Würdenträger immer erst nach ihrer Pensionierung/nach ihrer Amtszeit den Mut, sich offen für einen Denkwechsel einzusetzen. Also immer erst dann, wenn sich diese sachlichere Haltung dann nicht mehr unmittelbar gegen die gelebte Praxis der Organisation oder Regierung wendete, die man vertrat.

Nix da, meint NRW-Innenminster Jäger (SPD), Dienstherr des Münsteraner Polizeipräsidenten (Grüne). Schnell werden angebliche organisatorische Probleme vorgeschoben und in der Folge untersagt, sich an LEAP zu beteiligen. Jedenfalls bis 2015. Dann nämlich geht Wimber in Rente. Einen aktiven Polizeipräsidenten, der praktizierte Politik noch prominenter als bisher sachlich in Frage stellt, möchte die Rot-Grüne Regierung in NRW nicht dulden. Man kann ihn eben nicht so leicht abtun, wie die vielen namenlosen Aktivisten. Er wird gehört, über ihn und seine ruhigen und sachlichen Argumente wird oft und gerne geschrieben. Aber keine aktuelle Regierung in Deutschland - ob in NRW, einem anderen Bundesland oder auch im Bund - will das Thema auf der Tagesordnung sehen. Für geneigte Beobachter ist das wirklich kein Wunder. Ausnahmslos jede Diskussion dazu endete in der Vergangenheit darin, dass valide und sachliche Argumente gegen die repressive Herangehensweise lediglich mit beleglosen Annahmen, Befürchtungen und sturem Festhalten am Scheitern beantwortet wurden. Selbst in Bundesländern mit starken Grünen in der Regierung. Trotz gegenteiliger Aussage im eigenen Programm.

Viele am Thema Interessierte hatten große Hoffnung darauf gesetzt, dass mit Grünen in Regierungsverantwortung, Linken und Piraten in der Opposition endlich genug Schwungmasse da wäre, das Thema ernsthaft zu diskutieren. Leider trat das nicht ein. Leider scheint das Thema nur als Oppositionspartei zu interessieren.

Während also immer mehr Nationen - allen voran das Mutterland der Prohibition, die USA - die Repression, die Verbotspolitik aufgeben, wählt man bei uns: Einfach kein Gespräch zulassen, Thema klein halten so gut es geht, Augen zu und weiter so.

Nun, es wird "LEAP-Deutschland" geben. Mit einem dann pensionierten Polizeipräsidenten, dem kein Innenminister mehr einen Maulkorb verpassen kann. Und hoffentlich finden dort dann immer mehr 'Betroffene' dieser Drogenpolitik - und genau das sind Juristen und Polizeibeamte genau so wie Konsumenten und Abhängige - ein hörbares Forum. Ein Forum, dass dadurch dann immer weniger Politiker ignorieren können, dem Medien mit Achtung und Sachlichkeit begegnen. Ein starker Beitrag für die nötige offene Diskussion.

http://www.lokalkompass.de/wesel/politik/drogenpolitik-in-nrw-maulkorb-fuer-die-sachlichkeit-d483240.html

Die Praktiker wollen endlich der Realität und ihren Gegebenheiten mit sinnvollem Handeln begegnen, aber die Ideologen haben was dagegen.

Da muß ich wieder an den richter zum obersten gerichtshof der usa, Louis Brandeis denken:

"die größten gefahren für die freiheit lauern in der tückischen rechtsverletzung durch übereifrige menschen, die in guter absicht handeln aber nichts verstehen. zu erklären, daß im rahmen der strafrechtlichen verfolgung der Zweck die Mittel heilige, zu erklären, daß die regierung verbrechen begehen dürfe, um die verurteilung eines privaten straftäters sicherzustellen, käme einer furchtbaren rache gleich."

Auch der hier geschilderte Machtmissbrauch, der aus einem ideologischen Dogma heraus brutal die Wahrheit unterdrückt, und Menschen dazu nötigt, ihrer Verantwortung für die Gesellschaft nicht nachkommen zu können, ist hochgradig kriminell. Daß ausgerechnet ein Innenminister so ein Verhalten an den Tag legt, wirft ein ganz schlechtes Licht auf unsere Gesellschaft und ihre Politik. Bei uns in Österreich ist das ja auch nicht besser, und mit der Ministerin Oberhauser wurde ohnehin ein neuer Tiefpunkt erreicht, was das Thema Drogenpolitik betrifft.

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2014, 10, 21; 16:19:53 by hellboy »
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Hier noch das PDF vom BERICHT DER WELTKOMMISSION FÜR DROGENPOLITIK

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ZUSAMMENFASSUNG

Der weltweite Krieg gegen die Drogen ist gescheitert, mit verheerenden Folgen für die Menschen und Gesellschaften rund um den Globus. 50 Jahre, nachdem die Vereinten Nationen das Einheits-Übereinkommen über die Betäubungsmittel initiiert haben, und 40 Jahre, nachdem die US-Regierung unter Präsident Nixon den Krieg gegen die Drogen ausgerufen hat, besteht in der nationalen und weltweiten Drogenpolitik dringender Bedarf nach grundlegenden Reformen.

Trotz hoher Aufwendungen für die Kriminalisierung und für repressive Massnahmen gegen Produzenten, Dealer und Konsumenten von illegalen Drogen ist es nicht gelungen, das Angebot und den Konsum wirksam einzuschränken. Scheinbare Erfolge bei der Ausschaltung einer Quelle oder Dealerorganisation werden fast auf der Stelle durch das Aufkommen neuer Quellen und Dealer zunichtegemacht. Die auf die Drogenkonsumierenden ausgerichtete Repression behindert Massnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, die darauf abzielen, HIV/Aids, tödliche Überdosen und weitere schädliche Folgen des Drogenkonsums einzudämmen. Die staatlichen Aufwendungen für aussichtslose Strategien zur Verringerung des Angebots und für die Inhaftierung verdrängen kostenwirksamere und evidenzbasierte Investitionen in die Verringerung der Nachfrage und die Schadenminderung.

Unsere Grundsätze und Empfehlungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Der Kriminalisierung, Ausgrenzung und Stigmatisierung von Menschen, die Drogen konsumieren, aber anderen keinen Schaden zufügen, ein Ende setzen. Die verbreiteten falschen Vorstellungen über Drogenmärkte, Drogenkonsum und Drogenabhängigkeit in Frage stellen, statt sie zu bekräftigen.

Staatliche Modellversuche für eine gesetzliche Reglementierung von Drogen fördern, um die Macht des organisierten Verbrechens zu untergraben und die Gesundheit und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Cannabis, doch wir unterstützen auch weitere Versuche zur Entkriminalisierung und gesetzlichen Reglementierung, mit denen sich diese Ziele erreichen lassen und die anderen als Vorbild dienen können.

Gesundheitsleistungen und Therapieangebote für jene bereitstellen, die sie benötigen. Die Verfügbarkeit verschiedener Therapieformen sicherstellen, die nicht nur die Methadon- und Buprenorphinbehandlung, sondern auch Programme zur heroingestützten Behandlung umfassen, die sich in vielen europäischen Ländern und in Kanada als erfolgreich erwiesen haben. Die Abgabe von Spritzen und weitere Massnahmen zur Schadenminderung einführen, die sich als wirksam erwiesen haben, um die Übertragung von HIV und anderen blutübertragbaren Infektionen sowie tödliche Überdosen zu verringern. Die Menschenrechte von Drogenkonsumierenden achten. Im Rahmen der Therapie missbräuchliche Methoden – wie zwangsweise Festhaltung, Zwangsarbeit und körperlicher oder psychischer Missbrauch – abschaffen, die den Standards und Normen der Menschenrechte zuwiderlaufen oder das Selbstbestimmungsrecht verletzen.

Die oben aufgeführten Grundsätze und Strategien auch auf Personen wie Anbauer, Kurierinnen und Kleindealer anwenden, die auf den unteren Stufen der illegalen Drogenmärkte tätig sind. Viele dieser Menschen sind selbst drogenabhängig oder Opfer von Gewalt und Einschüchterung. Die Festnahme und Inhaftierung von Dutzenden von Millionen dieser Menschen in den letzten Jahrzehnten hatten zur Folge, dass sich die Strafanstalten füllten und viele Leben und Familien zerstört wurden, ohne dass damit die Verfügbarkeit von illegalen Drogen oder die Macht der kriminellen Organisationen eingeschränkt worden wären. Offensichtlich ist eine fast unbeschränkte Zahl von Menschen bereit, derartige Tätigkeiten zu übernehmen, um die eigenen Lebensumstände zu verbessern, die Familie zu versorgen oder der Armut zu entkommen. Die Mittel zur Bekämpfung von Drogen werden besser anderweitig eingesetzt.

In Aktivitäten investieren, die junge Menschen von Anfang an davon abhalten, Drogen zu konsumieren, und auch Drogenkonsumierende vor gravierenderen Problemen bewahren. Vereinfachende Botschaften wie «sag einfach nein» und Nulltoleranzstrategien vermeiden und stattdessen auf Bildungsmassnahmen, die auf glaubwürdigen Informationen beruhen, sowie auf Präventionsprogramme setzen, bei denen soziale Kompetenzen und der Einfluss von Gleichaltrigen im Mittelpunkt stehen. Die erfolgreichsten Präventionsanstrengungen sind möglicherweise jene, die auf spezifische Risikogruppen ausgerichtet sind.

Die repressiven Massnahmen auf gewalttätige kriminelle Organisationen konzentrieren, aber dabei so vorgehen, dass ihre Macht und ihr Einfluss eingeschränkt und zugleich vor allem die Gewalt und Einschüchterung abgebaut werden. Die Anstrengungen im Bereich der Strafverfolgung sollten nicht darauf ausgerichtet sein, die Drogenmärkte an sich, sondern vielmehr deren schädliche Auswirkungen auf die einzelnen Menschen, die Gemeinschaften und die innere Sicherheit zu vermindern.

Eine Umgestaltung des weltweiten Verbotssystems für Drogen einleiten. Drogenpolitische Handlungskonzepte und Strategien, die auf Ideologie und dem Schielen auf politische Vorteile beruhen, durch fiskalisch verantwortungsvolle politische Handlungskonzepte und Strategien ersetzen, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Gesundheit, der Sicherheit und den Menschenrechten Rechnung tragen, und geeignete Evaluationskriterien festlegen. Die Einstufung der Drogen überprüfen, da offensichtliche Anomalien wie die Fehleinschätzung von Cannabis, Kokablättern und Ecstasy bestehen. Sicherstellen, dass die internationalen Übereinkommen so ausgelegt und/oder revidiert werden, dass fundierte Versuche im Bereich Schadenminderung, Entkriminalisierung und gesetzliche Reglementierung möglich sind.

Das Tabu bezüglich Diskussionen und Reformen brechen. Nun muss gehandelt werden.

Weil immernoch Leute mit den alten UNO-Papierln herumwedeln, in denen der Krieg gegen die Drogen noch als alternativlos bezeichnet, und mit uralten gefälschten CIA-Studien begründet wird.

Das ist die aktuelle Vorlage für die WHO Konferenz 2016! Jetzt müssen wir dafür arbeiten, daß das bald für alle gilt!

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2015, 03, 18; 02:44:27 by hellboy »
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Quote from: ARD
Hasch Boom in Amerika wie sich Colorad reich kifft

Es ist noch nicht lange her, da bekam man Ärger mit der Polizei, wenn man im beschaulichen US-Staat Colorado mit Marihuana in der Tasche erwischt wurde. Doch das war einmal: Seit das Volk beschloss, Marihuana solle legal angebaut, verkauft und konsumiert werden dürfen, herrscht Goldgräber-Stimmung im Cowboy-Staat. Den Geldsegen, mit dem Produzenten, Händler und etablierte Finanzindustrie Stadt und Staat überschwemmen, möchte die Politik nicht mehr missen. "die story" beschreibt, wie in kurzer Zeit die Kiffer-Romantik einer knallharten, ur-amerikanischen Business-Logik weichen musste: eine Kapitalismus-Lektion.

http://www.ardmediathek.de/tv/die-story/Hasch-Boom-in-Amerika-wie-sich-Colorad/WDR-Fernsehen/Video?documentId=26251358&bcastId=7486242

Ein Erfahrungsbericht aus der Welt der Legalisierung. Ein ganz normales Geschäft. Keinerlei Drogenzombies, die die Straßen blockieren. Wer hätte das gedacht?

ahoy
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Quote from: die Presse
CDU-Politiker und Grüne für Legalisierung von Cannabis

"Nur ein regulierter Markt für Cannabis kann organisierte Kriminalität wirksam bekämpfen", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.


Die deutschen Grünen bekommen bei ihrer Forderung nach Freigabe von Cannabis Unterstützung von einem CDU-Politiker. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer, sprach sich wie sein grüner Kollege Dieter Janecek für einen legalen und staatlich regulierten Markt für Cannabis als Genussmittel aus. "Nur ein regulierter Markt für Cannabis kann organisierte Kriminalität wirksam bekämpfen", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Pfeiffer steht mit seiner Meinung in der Union nach Fraktionsangaben aber weitgehend allein da. Die CDU/CSU-Fraktion sei weiter gegen eine Cannabis-Legalisierung, hieß es am Mittwoch.

In ihrem gemeinsamen Papier bezweifeln Pfeiffer und Janecek, dass eine Kriminalisierung von Besitz und Erwerb von Cannabis-Produkten weiter sinnvoll ist: "Zwischen ein und zwei Milliarden Euro geben wir in der Folge pro Jahr für die Strafverfolgung von Konsumenten aus, obwohl doch der eigentliche kriminelle Sektor im Zentrum unserer Anstrengungen stehen sollte."

Cannabis in Deutschland verboten

Cannabis-Produkte sind in Deutschland verboten - im Gegensatz zu anderen Ländern. Sie gelten als illegale Suchtmittel. Besitz, Anbau und Handel stehen unter Strafe. Die Grünen fordern seit Jahren eine Legalisierung von Cannabiskonsum. Anfang März hatte die Bundestags-Fraktion der Grünen einen Vorschlag für einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt.

In der Unions-Fraktion hieß es: "Das ist eine Einzelmeinung von Herrn Pfeiffer." Eine Legalisierung von Cannabis sei nicht die Mehrheitsmeinung in der Fraktion. Erst im März war der Vorstoß der Grünen von der Union abgelehnt worden. Die Grünen begrüßten das gemeinsame Papier. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb auf Twitter: "Da kommt Fahrt auf." Partei-Chef Cem Özdemir schrieb ebenfalls auf Twitter: "Viel Erfolg Joachim Pfeiffer in der CDU/CSU-Fraktion."

Einsparungen durch regulierten Markt

Pfeiffer argumentiert wie Janecek, ein staatlich regulierter Markt für Cannabis könnte dem Schwarzmarkt den Boden entziehen. Zweitens zeigten Beispiele erfolgreicher Liberalisierungen und Regulierungen in anderen Staaten, dass mit Steuereinnahmen von bis zu zwei Milliarden Euro pro gerechnet werden könne. Hinzu kämen ähnlich hohe Einsparungen bei der Strafverfolgung.

Die Grünen argumentieren, mit ihrem Gesetzesvorstoß gebe es einen tatsächlich wirksamen Jugendschutz, weil der Schwarzmarkt ausgetrocknet werde und die Abgabe nur in lizenzierten Geschäften für Erwachsene ab 18 Jahren erfolge.

(APA/dpa)

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4731169/CDUPolitiker-und-Grune-fur-Legalisierung-von-Cannabis?offset=0&page=1


Quote from: n-tv
Drogenumschlagplatz Görlitzer Park
Sprecher von CDU und Grünen für Cannabis-Legalisierung

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Sprecher-von-CDU-und-Gruenen-fuer-Cannabis-Legalisierung-article15096981.html

Schon seit langem ist der Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg als Umschlagplatz für Drogen bekannt. Die Polizei ist machtlos, Verfahren werden wegen Geringfügigkeit eingestellt. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, fordern zwei Politiker, im Bezirk einen legalen Cannabis-Handel einzurichten.


Auch die Front für die Prohibition bei der Union bröckelt. Es ist auch völlig absurd, daß große Teile deren Nomenklatura die offensichtliche Tatsache ignorieren: die Prohibition ist gescheitert!

ahoy
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« Last Edit: 2015, 05, 16; 16:16:56 by hellboy »
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The War on Drugs: 'A Trillion-Dollar Failure'

Celebrated crime writer Don Winslow continues his secret history of the War on Drugs in his disturbing and important new novel, 'The Cartel'


"Listen," says Don Winslow, "it's an angry book." He's talking about his new novel, The Cartel, a sequel to 2005's The Power of the Dog. Taken together, the books read as a sort of Game of Thrones of the Mexican drug wars, a multipart, intricately plotted, blood-soaked epic that tells the story of how America's unquenchable appetite for illegal drugs has brought chaos to our southern neighbors and darkened our own political and criminal culture. Dog, which stretches from the Seventies through the turn of the century, traces the rise of the narcotraficantes who split Mexico into territories and smuggled **** across the U.S. border by the ton. The new book picks up the story as the violence increases and spills out into Mexican society, turning cities like Juarez into Fallujah-like battle zones. But the most shocking thing about these books is that almost all the horror stories Winslow tells actually happened. The characters may be fictionalized, but the events are largely true — from the narcotrafficker who threw children off a bridge to a pubescent hit man, as well as countless murders, kidnappings and tortures. "I didn't want to write The Cartel," Winslow says. "I didn't want to go back to that world, and I did it very reluctantly. But then I'm sitting here watching the violence escalate to unimaginable levels and the sadism becomes not only psychopathic but generalized. And I thought, 'I gotta write about this again.' "

...


Read more: http://www.rollingstone.com/culture/features/the-war-on-drugs-a-trillion-dollar-failure-20150625#ixzz3ksuvyKSv

Like a Rolling Stone

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Quote from: ntv
Als erstes G7-Land
Kanada legalisiert Cannabis-Konsum

Marihuana rauchen - und das straffrei? Kanada macht's möglich. Der neue Premier des Landes löst eines seiner Wahlversprechen ein.


Als erstes Land aus der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) wird Kanada den Konsum von Marihuana legalisieren. Das kündigte der neue Premierminister des Landes, Justin Trudeau, an. Der im Oktober zum Regierungschef gewählte Liberale bestätigte damit in einer Rede zu seiner Regierungspolitik für 2016 ein Versprechen aus seinem Wahlkampf: Er hatte angekündigt, den Konsum von Cannabis direkt nach seiner Wahl straffrei zu stellen. Im Laufe des kommenden Jahres sollen dazu die entsprechenden Gesetze beschlossen werden.

Trudeau hatte im Wahlkampf zugegeben, dass er auch selbst schon "fünf oder sechs Mal" Cannabis geraucht habe, darunter einmal im Jahr 2010, als er bereits im Parlament war. Allerdings hatte eine liberale Vorgängerregierung im Jahr 2004 schon einmal versucht, den Konsum der Droge zu legalisieren und hatte dies letztlich vor allem auf Druck der USA aufgegeben. Inzwischen gibt es aber auch vier US-Bundesstaaten, die den Konsum von Cannabis erlaubt haben.

...

http://www.n-tv.de/politik/Kanada-legalisiert-Cannabis-Konsum-article16506516.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

Na, jetzt ratet mal! Ist unsere Frau Pharmaminister klüger als die canadische Regierung, oder ist sie korrupt und inkompetent? Ich weiß es!

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Viel ändert sich vermutlich nicht. Schon jetzt gabs in Kanada billiges Marihuana aus dem Automaten. Ich hielt Kanada bereits für ein Ganja-Libre-Land, weil voriges Jahr folgende Artikel in den österreichischen (!) Massemedien erschienen sind:

http://tinman.enemy.org/by-tag/tag-canada.html


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Gab es bisher nur in Vancouver. Die Hinterwäldler-Regierung die sie zuletzt hatten, wollte wieder ein Totalverbot, gegen den Willen der Mehrheit, den die neue Regierung jetzt respektiert. Es wird sich also einiges ändern, schon allein weil es jetzt ganz offiziell landesweit umfassend legalisiert wird.

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Bei uns Hinterwäldlern darf eine schokosüchtige fette Frau gratis ihre Fresse in den Fernseher halten und uns das Kiffen verbieten, nur damit ihre Pharma-Freunde mehr Profit machen. Ich hoffe, dass es mit unserer sog. "Republik" bald ein schlimmes Ende nimmt.

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California, Massachusetts, Nevada approve recreational marijuana

The marijuana legalization movement scored its biggest victory yet Tuesday as voters in California, Massachusetts and Nevada approved recreational pot, making the drug fully legal in the nation's most populous state and giving it a toehold in the densely populated Northeast.

Voters in Florida, North Dakota and Arkansas approved medical marijuana measures.

A preliminary exit poll conducted for The Associated Press and television networks by Edison Research showed the proposal passed handily in California.

California's vote makes the use and sale of recreational cannabis legal along the entire West Coast and gives legalization advocates powerful momentum. Massachusetts is the first state east of the Mississippi to allow recreational use.

The victories could spark similar efforts in other states and put pressure on federal authorities to ease longstanding rules that classify marijuana as a dangerously addictive drug with no medical benefits.

"I'm thrilled," said Northern California marijuana grower Nikki Lastreto. "I'm so excited that California can now move forward."

California was the first state to approve medical marijuana two decades ago. It was among five states weighing whether to permit pot for adults for recreational purposes. The other states were Arizona, which defeated the idea, and Maine, where the question remained undecided early Wednesday.

Montana voted on whether to ease restrictions on an existing medical marijuana law.

...

http://www.chicagotribune.com/news/nationworld/politics/ct-election-results-marijuana-20161108-story.html

Nachdem bereits die Hälfte der amerikanischen Staaten medizinisches Marijuana legalisiert hatten, ist es jetzt mit weiteren drei die Mehrheit. Drei von fünf Staaten die über vollständige Legalisierung abgestimmt haben, haben dem zugestimmt. Die Ergebnisse der anderen beiden werden nachgereicht, sobald sie vorliegen. Wenn diese erwartungsgemäß auch angenommen werden, leben 23% der US-Bevölkerung in Staaten, die Cannabis als legales Rauschmittel anerkennen.

Natürlich haben die Gegner der Legalisierung bereits offen angekündigt, sich nicht an den Willen der Bürger halten, und das Abstimmungsergebnis mit bürokratischen Winkelzügen unterlaufen zu wollen.

Bundesweit liegt in den USA derzeit der "Vorschlag 64" vor, der jedem Bürger den Besitz einer Unze (ca 28g, für Österreicher: nicht ganz drei Deka) Cannabis und von sechs Pflanzen erlauben soll. Umfragen zufolge gibt es eine satte Mehrheit für eine bundesweite Legalisierung.

Da sind sie uns hier in Europa weit voraus, mit den bekannten Ausnahmen.

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Drogen kann man nicht erschießen

Der Drogenkrieg begann 1971, als Nixon den Drogenmissbrauch zum Staatsfeind Nummer eins erklärte. Dieser Krieg ist gescheitert: Die USA sind der größte Drogenmarkt der Welt. Zukünftig muss es eine neue Antidrogen-Politik geben. Selbst eine Legalisierung ist kein Tabu mehr. Der Film dokumentiert neue Wege aus dem Drogenkrieg.


Er ist einer der längsten Kriege der Geschichte. Der Drogenkrieg begann 1971, als der damalige US-Präsident Richard Nixon erklärte: "Staatsfeind Nummer eins ist der Drogenmissbrauch." Damit begann ein weltweiter Krieg gegen die Drogen. Vor allem in Lateinamerika, obwohl die Drogen hauptsächlich in den USA und in Europa konsumiert werden. Der Krieg wurde dort geführt, wo die Rohstoffe wachsen, und nicht dort, wo das Drogenproblem besteht.

Doch dieser Krieg ist gescheitert: Drogen sind erhältlich wie eh und je, billiger als je zuvor. In den Transitländern des Drogenschmuggels und in den großen Märkten USA und Brasilien gibt es die meisten Tötungsdelikte. 47 der 50 gefährlichsten Städte der Welt liegen dort. Die Länder in Lateinamerika sind es leid, den Preis für ein Problem zu bezahlen, das nicht ihres ist. Diese Länder, sagen viele Politiker, seien nicht mehr bereit sind, diesen Krieg weiter zu kämpfen.

Deshalb hat die UN-Generalversammlung eine Sondersitzung zum weltweiten Drogenproblem einberufen. Ab dem 19. April 2016 in New York. In Deutschland und Frankreich mehren sich die Stimmen, die die vorwiegend repressive Politik in Frage stellen.

Die ehemalige Schweizer Bundespräsidentin Ruth Dreifuss, Mitglied der Weltkommission für Drogenpolitik, der auch der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan angehört, sagt, erklärtes Ziel sei, den Schwarzmarkt nicht nur einzudämmen, sondern ihn auszutrocknen. "Wir können den Drogenmarkt nicht in kriminellen Händen lassen."

Diese Dokumentation dokumentiert diese neuen Wege aus dem Drogenkrieg und wurde in zehn Ländern gedreht: Großbritannien, Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, USA, Kolumbien, Bolivien und Mexiko.



Sollte jeder gesehen haben. Aber solange die kriminellen Politiker an der Kriminalität, die mit der Prohibition immer einhergeht mitverdienen, wird sich nichts ändern.

Die in der Doku erwähnte Konferenz UNGASS hat mittlerweile stattgefunden, was wir hier ja bereits besprochen haben: http://partypiratesat.createaforum.com/tfrausch/ungass-was-war-jetzt-das-ergebnis/

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2017, 06, 19; 23:57:31 by hellboy »
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hellboy

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Kanada legalisiert Cannabis im Juli 2018

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Canada takes action to legalize and strictly regulate cannabis

Proposed legislation would provide regulated and restricted access to cannabis and crack down on impaired driving


The current approach to cannabis does not work. It has allowed criminals and organized crime to profit, while failing to keep cannabis out of the hands of Canadian youth. In many cases, it is easier for our kids to buy cannabis than cigarettes.

That is why the Government of Canada, after extensive consultation with law enforcement, health and safety experts, and the hard work of the Task Force on Cannabis Legalization and Regulation, today introduced legislation to legalize, strictly regulate and restrict access to cannabis.

The proposed Cannabis Act would create a strict legal framework for controlling the production, distribution, sale and possession of cannabis in Canada. Following Royal Assent, the proposed legislation would allow adults to legally possess and use cannabis. This would mean that possession of small amounts of cannabis would no longer be a criminal offence and would prevent profits from going into the pockets of criminal organizations and street gangs. The Bill would also, for the first time, make it a specific criminal offence to sell cannabis to a minor and create significant penalties for those who engage young Canadians in cannabis-related offences.   

In addition to legalizing and strictly regulating cannabis, the Government is toughening laws around alcohol- and drug-impaired driving. Under the Government’s proposed legislation, new offences would be added to the Criminal Code to enforce a zero tolerance approach for those driving under the influence of cannabis and other drugs. Additionally, the proposed legislation would authorize new tools for police to better detect drivers who have drugs in their body.

Subject to Parliamentary approval and Royal Assent, the Government of Canada intends to provide regulated and restricted access to cannabis no later than July 2018.

The Government will invest additional resources to make sure there is appropriate capacity within Health Canada, the Royal Canadian Mounted Police, the Canada Border Services Agency and the Department of Public Safety to license, inspect and enforce all aspects of the proposed legislation. These additional resources will also allow the Government to undertake a robust public awareness campaign so that Canadians are well informed about the dangers of driving under the influence of cannabis and other drugs.

Working in partnership with provinces, territories, municipalities and local communities, the Government will also make appropriate investments to train and equip law enforcement so that Canada’s roads and highways are safe for all Canadians.

In the months ahead, the Government will share more details on a new licensing fee and excise tax system. It will also continue to engage with all levels of government and Indigenous Peoples.

...

https://www.canada.ca/en/health-canada/news/2017/04/canada_takes_actiontolegalizeandstrictlyregulatecannabis.html

Das "aktuellste" was ich dazu auf deutsch gefunden habe, ist leider von 2016, also nicht sonderlich aktuell. Dort steht überall noch was von den ursprünglichen Plänen das schon im Frühjahr 2017 zu machen.

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Der globalen Bewegung zur Legalisierung von Cannabis stehen aufregende Zeiten ins Haus, denn Kanada unternimmt einen Schritt, der die Welt des Marihuanas verändern könnte.

Legales Cannabis kommt endlich nach Kanada. In einer Rede in New York, die sie bereits am 20. April gehalten hatte, kündigte Kanadas Gesundheitsministerin Jane Philpott die Pläne des Landes an, die Gesetzgebung zu ändern, was Cannabis im ganzen Land freigeben wird.

In ihrer Eigenschaft als Leiterin der kanadischen Delegation für die Sondertagung der Vereinten Nationen über Drogen, nahm Philpott die Gelegenheit wahr, um Kanadas Schritt gegen den Status quo bekannt zu machen.
"Ich bin stolz darauf, für unsere Drogenpolitik zu stehen, die durch solide wissenschaftliche Erkenntnisse untermauert wird und deren Fokus auf der öffentlichen Gesundheit liegt, um die Aufklärung zu maximieren und den Schaden zu minimieren", sagte sie.

Dieser neue und rationale Ansatz wird Cannabis für Erwachsene sowohl für die Freizeit, als auch die medizinische Nutzung verfügbar machen, während er Jugendliche und die verletzbarsten Mitglieder der Gesellschaft schützt.
"Als Ärztin, die in Kanada und in Afrika südlich der Sahara gearbeitet hat, habe ich zu viele Menschen unter den verheerenden Folgen von Drogen, Drogenkriminalität und unausgegorer Drogenpolitik leiden gesehen. Zum Glück sind Lösungen in greifbare Nähe gerückt."

Es ist der erste Schritt in Richtung des neuen progressiven Ziels der Regierung, ihre veraltete Drogenpolitik zu modernisieren. Auch in Zukunft wird Kanada mehr Wert auf wissenschaftliche Erkenntnisse, als politische Ideologie legen und den Fokus weg von Bestrafung und Verbot, hin zu Schadensminimierung und sozialer Betreuung verschieben.

In Orten wie Portugal, die den grundlegenden Wandel hin zu einer Gesetzgebung mit dem Fokus auf die Gesundheit bereits vollzogen haben, sinken Drogenkriminalität und Gesundheitsprobleme rapide - wobei gleichzeitig auch noch eine erhebliche Menge an Geld gespart wird.

Man hofft die Gesetzgebung im Frühling 2017 einzuführen. Unter der Leitung des ehemaligen Polizeichefs Bill Blair soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, um ein System für die Implementierung eines regulierten Cannabismarktes auszuarbeiten.

Es ist erfrischend zu sehen; die Bewegung zur Legalisierung von Cannabis bewegt sich immer weiter, mit mehr und mehr Gewicht dahinter. Auch wenn wir hier in der EU noch nicht das gleiche gesehen haben, nehmen es Menschen mit Cannabis langsam lockerer - auch in den konservativeren Ländern. Lass uns hoffen, dass die Dinge auch weiterhin reibungslos ablaufen.

https://www.zamnesia.com/de/blog-kanada-wird-cannabis-im-fruhjahr-2017-legalisieren-n969

Es hat sich zwar etwas verzögert, aber wenigstens macht man es dort endlich. An der Begründung warum das gemacht wird, hat sich ja nichts geändert: man will eine Politik der Vernunft machen, und nichtmehr Teil der institutionalisierten Drogenmafia sein.

ahoy
hellboy
« Last Edit: 2017, 11, 11; 15:51:10 by hellboy »
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