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Piraten => Taskforces => TF:Energie => Topic started by: hellboy on 2014, 11, 19; 16:37:49


Title: Wärmedämmung
Post by: hellboy on 2014, 11, 19; 16:37:49
Wärmedämmung


Probleme: bei herkömmlichen Dämmstoffen aus Polyester oder Uretan kommt es zu massiver Schimmelbildung wegen der mangelnden Belüftung. Dämmstoffe aus Erdölprodukten erhöhen die Brandgefahr, und die flüchtigen Bestandteile müssen als extrem giftig angesehen werden (Phtallate, BisphelolA, Aromatische Kohlenwasserstoffe, Dioxine). Dämmstoffe aus Kunststoff sind eine Gefahr für die Zukunft, da nach nur wenigen Jahrzehnten pro Quadratmeter 1-2 Kilo Sondermüll anfällt, der aufwändig deponiert werden muß. Weitere Probleme: Brandgefahr (Abschmelzen der WD bei Brand am Nachbarhaus), Einnistung von Tieren, Wetterschäden, Schimmelbildung wegen Sommerkondensat. Wegen all diesen Problemen kommt es bei Dämmung mit Polystyrol, nur zu einer 15%igen Ersparnis bei Heizkosten zu einer wesentlich größeren Erhöhung der Betriebskosten, keinesfalls aber zu den von der Dämmstoffindustrie versprochenen Einsparungen. Die als unbedenklich geltende Mineralwolle ist auch keine Alternative. Bei deren Produktion müssen die Düsen, durch die die Fäden des geschmolzenen Minerals gezogen werden, mit Öl geschmiert werden. Von diesem Öl bleiben Nanopartikel auf dem Material zurück, die dann aus dem Endprodukt ausstauben. Selbst wenn also das mineralische Material nicht schädlich sein sollte, wenn man wie empfohlen eine Staubmaske verwendet, so können solche Masken, wie es auch in deren Spezifikationen steht, die Nanopartikel nicht ausfiltern.

Mittlerweile müssen die ersten Dämmungen, deren Lebensdauer maximal 30-40 Jahre beträgt, ausgetauscht werden. Diese müssen von den Firmen, die die Neudämmung übernehmen, entsorgt werden. Die werden das hochgiftige Material aber nicht los. Die Müllverbrennungsanlagen nehmen es nicht mehr, weil es an den Rechen in den Öfen, die dafür sorgen, daß ausreichend Sauerstoff an den zu verbrennenden Müll kommt, festkleben, und dabei so heiß brennen, daß diese Rechen schmelzen, und so die Anlagen zerstören. Darum müssen die Firmen das Mateial auf Halde legen. Diese Halden sind aber schnell voll, und deshalb wird das Material dann an "Entsorger" in Polen verkauft, die es ebenfalls auf Halde legen, nur auf viel größere Halden. Wenn diese voll sind, wird dafür gesorgt, daß sie Feuer fangen, und das Problem ist gelöst. Abgesehen davon, daß die vermeintliche Ersparnis an Luftverschmutzung, die durch die Dämmung angeblich erreicht werden kann, damit auf einen Schlag mehr als dahin ist, aber das ist ja in Polen, und man kann den Schadstoffen in der Luft sicher verbieten, über die Grenzen zu kommen.

Dämmstoffe sind leider ein Milliardengeschäft, und solange korrupte Geschäftsleute und korrupte Politiker sich gegenseitig Geld und Posten zuschieben können, wird sich da leider nichts ändern.

Alternativen sind die Dämmung mit Hanf, Stroh, Holz, Lehm, Wolle, Kokosfasern, ähnlichen natürlichen Materialien bzw Kombinationen davon. Die sind alle seit Jahrtausenden bewährt, aber wohl zu nachhaltig und zu billig, und daher zu wenig Profit mit zu machen.

Gernot Hassknecht: Die Dämmstoffmafia - Oliver Welke Heute Show 14.11.2014:

http://m.youtube.com/watch?v=7uB1o5jouR0


Quote from: Telepolis
Langsam dämmert es den Dämmern

Bernhard Wiens 05.12.2014

Das Vertrauen in Styropor bekommt Risse, der Architekt und Baugutachter Konrad Fischer über den "Dämmwahn"
Eine Milliarde Quadratmeter Dämmstoff sind an Deutschlands Fassaden bereits verklebt und verdübelt. Bis 2050 sollen 840 Mrd.€ nach den Normen der Energie-Einsparverordnung verbaut sein. Doch trotz allen CO2-Berwußtseins wachsen bei Hauseigentümern die Zweifel. Für wen lohnt sich dämmen? Telepolis sprach mit einem der schärfsten Kritiker des "Dämmwahns", dem Architekten, Baugutachter und Denkmalexperten Konrad Fischer.

...

"Sobald Dämmstoff sich entzündet, verhält er sich wie Sprengstoff"

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43518/2.html


http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/styropor-platten-in-fassaden-waermedaemmung-kann-hausbraende-verschlimmern-a-800017.html

Ausnahmen: Thermohanf und andere Naturfasern

http://www.thermo-hanf.de/?gclid=CLvR1t_dpLICFYXMtAodBV4AAw (ja, ich weiß, die sind in Bayern. Aber erstens ist mir das sowieso wurscht, und ich kann zweitens auch nix dafür, daß das bei uns noch keiner erzeugt)

http://www.energiesparhaus.at/gebaeudehuelle/hanf.htm

http://www.isover.at/produkte/thermohanf

http://www.harrer.at/hanf

http://www.energieberatung-noe.at/start.asp?ID=37934&b=6222

http://de.wikipedia.org/wiki/Passivhaus

http://www.wohnnet.at/das-passivhaus.htm

http://www.wohnnet.at/aktivhaus.htm

http://gesundeswohnen.at/index.php?option=com_content&view=article&id=29&

Dämmstoffvergleich: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmed%C3%A4mmung#W.C3.A4rmed.C3.A4mmstoffe_im_Vergleich
Title: Re: Wärmedämmung
Post by: irgendwas on 2014, 11, 19; 17:10:16
das mitn schimmel kannst halt nicht so allgemein sagen.

alles was zu luftdicht is schimmelt dir weg, beispielsweise: alter ziegelbau mit historischen nicht 100pro luftdichten flügelfenstern steht lang gut da, baust neue ganz dichte fenster ein, hast nach paar tagen schimmel.

das ist halt insgesamt ein zusammenspiel, und deppad bauen kannst mit jedem material. hab schon komplett verschimmelte holzhütten gsehen.

falls dich das thema näher intressiert, zum thema historisch bauen, naturbaustoffe, und modernes baumaterial kritik kann ich dir diese seite
http://www.konrad-fischer-info.de/
sehr empfehlen.
ja sieht sehr querulant und dilletantisch aus, das fachwissen is aber der wahnsinn.
sehr sehr nerdig.

(thermohanf find ich halbwegs useless weil zu teuer, will ich öko dämmen kann ich mir das billiger selbstherstellen, stroh & lehm zb.)
Title: Re: Wärmedämmung
Post by: hellboy on 2014, 11, 19; 17:22:21
Das mit dem Schimmel kann ich insofern so sagen, als es ja den Vergleich vor und nach der Dämmung unzähliger Häuser gibt, die vor der Dämmung keine Schimmelprobleme hatten, und nachher zum Teil sogar unbewhnbar wurden, weil alles so verseucht war. Das geht bis hin zum Abriss, weil die Sanierung oft teurer wäre. Liegt auch daran, daß von der Gemeinde und sogenannten Energieberatern der Industrie immer die maximale Dämmung empfohlen, und deshalb auch angebracht wird. Das sind 30cm, während von seriösen Beratern maximal die Hälfte empfohlen wird.

Aber danke für den Link!

Ich Dämme mein eigenes Haus auch mit Stroh und Lehm. Das funzt bei dem Ding schon seit 500 Jahren perfekt.

ahoy
hellboy

💀
Title: Re: Wärmedämmung
Post by: hellboy on 2014, 11, 19; 17:29:21
Der Thermohanf ist ja nur wegen der depperten Gesetzgebung zu teuer. Würde der genauso gefördert wie das giftige geschäumte Plastik, wäre das nicht so.

Man kriegt ja auch hierzulande keine Anbaugenehmigung für Industriehanf. Der an den Haaren hereingezogene Grund ist, daß ja sonst unerkannter Rauchhanf dazwischegepflantz werden könnte. Es gibt leider ein paar depperte, die das für was schlechtes halten.

ahoy
hellboy
Title: Re: Wärmedämmung
Post by: hellboy on 2014, 12, 05; 18:54:43
Quote from: Telepolis
Langsam dämmert es den Dämmern

Bernhard Wiens 05.12.2014

Das Vertrauen in Styropor bekommt Risse, der Architekt und Baugutachter Konrad Fischer über den "Dämmwahn"
Eine Milliarde Quadratmeter Dämmstoff sind an Deutschlands Fassaden bereits verklebt und verdübelt. Bis 2050 sollen 840 Mrd.€ nach den Normen der Energie-Einsparverordnung verbaut sein. Doch trotz allen CO2-Berwußtseins wachsen bei Hauseigentümern die Zweifel. Für wen lohnt sich dämmen? Telepolis sprach mit einem der schärfsten Kritiker des "Dämmwahns", dem Architekten, Baugutachter und Denkmalexperten Konrad Fischer.

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"Sobald Dämmstoff sich entzündet, verhält er sich wie Sprengstoff"

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43518/2.html

Der bereits empfohlene Konrad Fischer auf Telepolis.

ahoy
hellboy
Title: Re: Wärmedämmung
Post by: hellboy on 2016, 11, 18; 16:32:06
In der aktuellen Sendung "Quer" im BR gibt es einen aktuellen Beitrag zu der Problematik.

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/quer/161117-quer-themen-100.html

Quote from: quer
Häuslebauer in Not: Entsorgungsstopp für giftiges Styropor

Auf einen Schlag stehen Entsorger und Baufirmen vor einem Problem: genaugenommen vor Styroporbergen aus dem Hausbau. Wenn es das Brandschutzmittel HBCD enthält, darf es nicht mehr mit dem restlichen Schutt auf die Deponie, sondern muss teuer extra verbrannt werden. Es hat sich nämlich als giftig erwiesen. Doch den Müllverbrennern wird der Stoff buchstäblich zu heiß. Jetzt versuchen die Behörden eiligst, eine Lösung für das Entsorgungsproblem zu finden. Derweil stapelt sich das Zeug bei Bauunternehmern und Recyclingfirmen auf dem Hof und die Entsorgung kostet ein Vermögen.

Hab ich schon 2011 davor gewarnt, wollte wieder mal keiner hören. Vor allem die Grünen nicht, weil die kriegen ganz viel Geld von der Dämmstofflobby.

ahoy
hellboy