Im aktuellen Verfahren sind die Urteile ungefähr so ausgefallen:
- willi bekam zum 7. mal oder so eine bedingte, mit einem unbedingten Anteil von drei Monaten, Rest sind sechs Monate bedingt
- seine gefährtin bekam ein paar Monate für "mitgelacht = mitgemacht". die gefährtin war dabei als der willi ein Gärtlein besichtigen war, um dort deals zu verhandeln.
- der Gärtner selber bekam ein Jahr bedingt
- der marc war einstweilen nur zeuge, es sieht so aus als würde es gegen ihn gar kein verfahren geben
Für Beobachter vor Ort sieht es so aus, als hätte die Richterin die Anweisung bekommen, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Das wird ihnen aber für den Willi und seine Gefährtin aber nicht gelingen. Willi wurde im Gefängnis durch Vorenthaltung seiner Schmerzmittel in der Haft gefoltert. Die Gefährtin hat überhaupt nichts Böses gemacht. Wie der Zufall so spielt, hat der Harmo gerade eine Petition laufen mit 60.000 20.000 10000 Unterschriften von auf der Straße. Und CBD wurde verboten, weswegen jetzt der Magu-Shop in der Stiftgasse verdunkelt ist, wegen Rechtsunsicherheit. Zu jedem Punkt gäbe es noch mehr zu sagen, aber der Willi und der Harmo haben jetzt eigentlich schon vor, die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf Randy Wagner und ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu richten. Der ORF ist Interviews mit Willi oder Harmo nicht abgeneigt, und der ORF hasst die AGES, wie übrigens auch der Standard. Leider hasst der ORF nicht Randy oder Pharma.
Auf der Straße selber gibt es mehr oder weniger unverfrorenen Hasch- und Gras-Handel, und zwar genau dort, wo in der Zeitung steht. Die meisten Dealer sind Afrikaner im weitesten, wie das ja auch in der Zeitung steht. Die Paranoia in dieser Economy hält sich in Grenzen. Es gibt sogar Wiener Dealer, mit "Supergras aus Indien". Randy ist jedenfalls genauso geil auf Pharma wie die selige Oberhauser. Es ist das übliche WTF: auf der einen Seite werden die Gesetze immer totalitärer und mehr und mehr krankenverachtend. Auf der anderen Seite blüht der Straßenhandel, zum Wochenende bewegt man sich in den Bobo-Bezirken in einer riesigen Kifferaromawolke und in vielen Lokalen darf man rauchen was man will. Außer der Chef will im gerade im eigenen Lokal ein Gespräch mit seinem Investor führen. Dann kommt die Kellnerin und meint, nächstes Mal wieder. Das wissen wir, weil wir es ausprobiert haben, sogar in Innenstadt-Cafes, sogar in eher nobeloiden.
Der innige Kontakt mit dem österreichischen Kifferwiderstand ist übrigens reine Nervensache. Praktisch jeder, mit dem ich Hasch-Pflanzen verschenkt habe, hatte mit der Polizei zu tun, viele wegen Dealing. Harmos Fabrik ist eher mäßig in Schwung, aber die Details sind geheim. Es ist schade, dass ich keine Zeit hatte, aus dem Hampfkampf zu berichten, denn es war gelegentlich sehr turbulent und aufschlussreich. Meiner geschätzten Wahrnehmung nach sind Harmo und seine Freunde schon ziemlich weit, was das Engagement und das radikale Übertreten von Gesetzen sowie das Bundes-Trolling anbelangt. Es geht um Kohle, es geht um Schmalz, es geht um Öffentlichkeitsarbeit und Petitionen -- gegen den Harmo und den Willi sind die anderen NGOs von Österreich reine SitzpisserInnen. Im Hanfwiderstand gibt es auch keine Quotenfrauen, dafür viele vorbestrafte Teilnehmer, welche die Regierung wirklich sehr hassen.