Author Topic: Willi Wallner-Befreiung  (Read 335 times)

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Willi Wallner-Befreiung
« on: 2016, 10, 03; 21:59:15 »
Heute stand Willi Wallner wieder mal vor Gericht. (Klarname ist in seinem
Sinne, weil es eh möglichst einen Wirbel geben soll.) In einem Telefonat
erklärte Willi folgendes.

1.) Er wurde von der Amtsärztin und einem Gutachter für haftuntauglich erklärt,
weil bei seinen Schmerzen nur noch Hasch-Öl und Blüten helfen, welche er
selber fabriziert -- noch dazu müssen verschiedene Züchtungen der Pflanzen
abgewechselt werden, weil sich sonst die Wirkung nicht voll entfaltet. Die
Polizei ist aus irgendwelchen Gründen dagegen, dass Willi im Häfm Pflanzen
anbaut und Shyt raucht, ergo hanftuntauglich.
2.) Das Verfahren wurde bloß vertagt, um den Gutachter noch einmal zu
befragen, allerdings ist unklar, was er noch machen soll. Vor allem, weil
die Amtsärztin die besonderen Umstände vom Willi abgestempelt hat und
der Richter eigentlich alles eingesehen hat.
3.) Zur Debatte stand auch eine Anklage wegen Kurpfuscherei, weil der
Willi in seinem Ort Horden von Senioren und Patienten mit Gras, Butter
und Öl versorgt hat. Allerdings hat er damit nichts verdient, weswegen
Kurpfuscherei fallengelassen wurde. Fünf Zeugen haben sich gemeldet
und unter Eid ausgesagt, dass ihnen Kiffen und High-Sein mit Willis Stoff
sehr gut tut und viel besser wirkt als alle verschriebenen Mittel. Diese
Zeugen wurden nicht angeklagt. Dass sie technisch gesehen Verbrecher
sind, ist vor Gericht offenbar niemandem aufgefallen. Auch Harmo wollte aussagen
wie gut er selber auf Dauerkiffen anspricht, aber der Richter glaubte es den Zeugen
auch so.
4.) Willis Anbauverfahren mit natürlichen Bio-Wellness-Bakterien im
Boden sind viel effektiver als alles, was die staatliche Haschfabrik "AGES"
(Gesundheitsagentur) zu bieten hat, weswegen Willis Stoff auch besser
wirkt als der Dreck, den die AGES zu Apothekerpreisen nach Deutschland
verkauft.
5.) Diese Sachverhalte sollen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden,
damit sich wenigstens Schwerkranke in Cannabis-Clubs nach Vorbild Willi
gesundkiffen dürfen (so weit "beschwerdefrei" als "gesund" gelten kann).
Viele der Schwerkranken sind zu arm, um sich staatliche Präparate
leisten zu können, daher ist Selbstanbau im Gartenkollektiv die ideale Lösung.

Ich halte dieses Verfahren für den reinen Albtraum und Super-GAU für
die Pharma-Industrie und einen Schlag ins Gesicht der schokosüchtigen
Fettsau Oberhauser. Ich vermute, dass Harmo gerade seine pressetechnische
Rock-Crushing-Machine auf Betriebstemperatur bringt, um den
Vorfall für Ganja Libre auszubeuten. Willi ist am Telefon übrigens ein sehr
kurzweiliger Erzähler.

Ich selber bin nicht mitgefahren nach Salzburg, weil das Arrangement
einigermaßen fragil war und ich nicht 36 Stunden im Salzburger Busch
verbringen wollte, nur um dann ein Stündchen dem Verfahren beizuwohnen.
Luxi war weniger faul als ich und tatsächlich dort, aber den habe ich noch
nicht erreicht.
« Last Edit: 2016, 10, 03; 23:31:08 by pet »

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Re: Willi Wallner-Befreiung
« Reply #1 on: 2017, 06, 11; 01:22:02 »

Im aktuellen Verfahren sind die Urteile ungefähr so ausgefallen:
- willi bekam zum 7. mal oder so eine bedingte, mit einem unbedingten Anteil von drei Monaten, Rest sind sechs Monate bedingt
- seine gefährtin bekam ein paar Monate für "mitgelacht = mitgemacht". die gefährtin war dabei als der willi ein Gärtlein besichtigen war, um dort deals zu verhandeln.
- der Gärtner selber bekam ein Jahr bedingt
- der marc war einstweilen nur zeuge, es sieht so aus als würde es gegen ihn gar kein verfahren geben

Für Beobachter vor Ort sieht es so aus, als hätte die Richterin die Anweisung bekommen, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Das wird ihnen aber für den Willi und seine Gefährtin aber nicht gelingen. Willi wurde im Gefängnis durch Vorenthaltung seiner Schmerzmittel in der Haft gefoltert. Die Gefährtin hat überhaupt nichts Böses gemacht. Wie der Zufall so spielt, hat der Harmo gerade eine Petition laufen mit  60.000  20.000 10000 Unterschriften von auf der Straße. Und CBD wurde verboten, weswegen jetzt der Magu-Shop in der Stiftgasse verdunkelt ist, wegen Rechtsunsicherheit. Zu jedem Punkt gäbe es noch mehr zu sagen, aber der Willi und der Harmo haben jetzt eigentlich schon vor, die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf Randy Wagner und ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu richten. Der ORF ist Interviews mit Willi oder Harmo nicht abgeneigt, und der ORF hasst die AGES, wie übrigens auch der Standard. Leider hasst der ORF nicht Randy oder Pharma.

Auf der Straße selber gibt es mehr oder weniger unverfrorenen Hasch- und Gras-Handel, und zwar genau dort, wo in der Zeitung steht. Die meisten Dealer sind Afrikaner im weitesten, wie das ja auch in der Zeitung steht. Die Paranoia in dieser Economy hält sich in Grenzen. Es gibt sogar Wiener Dealer, mit "Supergras aus Indien". Randy ist jedenfalls genauso geil auf Pharma wie die selige Oberhauser. Es ist das übliche WTF: auf der einen Seite werden die Gesetze immer totalitärer und mehr und mehr krankenverachtend. Auf der anderen Seite blüht der Straßenhandel, zum Wochenende bewegt man sich in den Bobo-Bezirken in einer riesigen Kifferaromawolke und in vielen  Lokalen darf man rauchen was man will. Außer der Chef will im gerade im eigenen Lokal ein Gespräch mit seinem Investor führen. Dann kommt die Kellnerin und meint, nächstes Mal wieder. Das wissen wir, weil wir es ausprobiert haben, sogar in Innenstadt-Cafes, sogar in eher nobeloiden.

Der innige Kontakt mit dem österreichischen Kifferwiderstand ist übrigens reine Nervensache. Praktisch jeder, mit dem ich Hasch-Pflanzen verschenkt habe, hatte mit der Polizei zu tun, viele wegen Dealing. Harmos Fabrik ist eher mäßig in Schwung, aber die Details sind geheim. Es ist schade, dass ich keine Zeit hatte, aus dem Hampfkampf zu berichten, denn es war gelegentlich sehr turbulent und aufschlussreich. Meiner geschätzten Wahrnehmung nach sind Harmo und seine Freunde schon ziemlich weit, was das Engagement und das radikale Übertreten von Gesetzen sowie das Bundes-Trolling anbelangt. Es geht um Kohle, es geht um Schmalz, es geht um Öffentlichkeitsarbeit und Petitionen -- gegen den Harmo und den Willi sind die anderen NGOs von Österreich reine SitzpisserInnen. Im Hanfwiderstand gibt es auch keine Quotenfrauen, dafür viele vorbestrafte Teilnehmer, welche die Regierung wirklich sehr hassen.